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"Wir sind bereit, die Rebellion zu bekämpfen", skandieren Mitglieder der regierungstreuen Jugendorganisation "Jeune Patriote".

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Foto: AP /Schalk van Zuydam
Yamoussoukro - Schwere Explosionen haben am Samstagabend Yamoussoukro, die Hauptstadt der Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), erschüttert. Es waren auch schwere Waffen zu hören. In der Stadt sind sowohl Soldaten der Cote d'Ivoire als auch Frankreichs stationiert.

Zuvor hatte es im Laufe des Tages heftige Gefechte zwischen dem Militär der Cote d'Ivoire und den französischen Soldaten gegeben, die einen Waffenstillstand zwischen Rebellen und Regierung überwachen sollen. Bei einem Luftangriff der Regierungstruppen wurden neun französische Soldaten getötet. 23 weitere französische Soldaten wurden verletzt, wie das Verteidigungsministerium in Paris mitteilte. Die französische Einheit habe die beiden Flugzeuge eine Viertelstunde später, auf Anordnung des französischen Präsidenten Jacques Chirac, bei der Hauptstadt Yamoussoukro zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Paris mit. Frankreich werde seine Friedenstruppen um zwei zusätzliche Kompanien verstärken, um für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, hieß es in der Erklärung weiter. Zugleich rief das Pariser Außenamt den ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo auf, "seiner Verantwortung gerecht zu werden" und die Ruhe im Land wiederherzustellen.

Verlegung von Kampfflugzeugen für den Fall der Eskalation

Nach französischen Militärangaben verlegte die französische Luftwaffe für den Fall einer Eskalation des Konflikts drei Mirage-Kampfflugzeuge aus dem Tschad in die gabunische Hauptstadt Libreville. Die UNO hat 6.300 Blauhelm-Truppen in Cote d'Ivoire stationiert, darunter 4.500 Franzosen. Sie sollen den Waffenstillstand überwachen und die Regierungstruppen im Süden von den Rebellen im Norden trennen.

AU verurteilt Angriffe auf Rebellenstellungen

Die Afrikanische Union (AU) hat am Samstag die jüngsten Luftangriffe der ivorischen Armee auf Stellungen von ehemaligen Rebellen im Norden des westafrikanischen Landes verurteilt. Nach einer Krisensitzung warf die AU-Spitze der Regierung von Staatspräsident Laurent Gbagbo in einer Erklärung vor, die geschlossenen Friedensabkommen zu brechen. Die Angriffe torpedierten den Versöhnungsprozess in der Republik Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste).

Die ivorische Armee begann am Donnerstag Stellungen der Ex-Rebellen im Norden zu bombardieren. Dabei wurden nach Angaben eines Ex-Aufständischen elf Menschen getötet. Wie aus UNO-Kreisen verlautete, zerstörte das im Land stationierte französische Militärkontingent zwei Flugzeuge der ivorischen Luftwaffe, nachdem diese die Stadt Bouaké bombardiert hatten.

Geteilte Elfenbeinküste

Die Cote d´Ivoire ist ungeachtet eines Friedensvertrages, der im Jänner 2003 in Marcoussis bei Paris unter der Schirmherrschaft der ehemaligen französischen Kolonialmacht unterzeichnet wurde, um den im September 2002 ausgebrochenen Bürgerkrieg zu beenden, weiter geteilt. Die Ex-Rebellen der "Neuen Kräfte" haben die nördliche Hälfte des Landes unter ihrer Kontrolle. Sie lehnten die Entwaffnung ab, so lange die Regierung ihre Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag nicht erfülle.

Afrikanische Union berät über Konflikt

Der nigerianische Staatspräsident Olusegun Obasanjo, amtierender Präsident der AU, will sich mit dem AU-Kommissionsvorsitzenden Alpha Oumar Konare (Mali) treffen, wie ein Sprecher am Samstag sagte. Beide Politiker wollten in Nigeria darüber beraten, wie die ivorische Regierung von Präsident Laurent Gbagbo gezwungen werden könne, die Luftangriffe auf die Ex-Rebellen im Norden einzustellen. (APA/dpa/Reuters/APRed)