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Elie Wiesel wurde für seine Verdienste um den Weltfrieden 1986 mit dem Nobelpreis ausgzeichnet.

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Rom - Mit dem erwarteten Tod von Yasser Arafat verschwindet für den Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel "das größte Hindernis für den Frieden zwischen Israel und den Palästinensern". "Sein Tod markiert den Anfang einer neuen Ära der Hoffnung im Nahen Osten", sagte Wiesel der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" vom Freitag. Nun bleibe zu hoffen, dass die Konfliktparteien die neue Lage "Gewinn bringend umzusetzen wissen". An die internationale Gesellschaft appellierte Wiesel, Arafats nicht mit Tränen und Trauerreden zu gedenken.

Arafat verdiene es, "dass man sich in ganz anderer Weise an ihn erinnert", sagte Wiesel. Der PLO-Chef habe "extreme Gewalt und Terrorismus als Ziel und als Mittel akzeptiert"; diese seien für ihn "Lebensreligion und politische Strategie" gewesen. Arafat habe alle historischen Gelegenheiten zu einem moderateren Kurs ausgeschlagen, "und sein Volk, Israel und der ganze Nahe Osten haben dafür gezahlt".

Aus seiner Sicht habe Arafat auch den Friedensnobelpreis 1994 "absolut nicht" verdient, betonte Wiesel. Der inzwischen 76-jährige Schriftsteller hatte als Jugendlicher die NS-Konzentrationslager überlebt und darüber zahlreiche Bücher geschrieben. Für seine Verdienste um den Weltfrieden wurde Wiesel 1986 mit dem Friedensnobelpreis ausgzeichnet. (APA)