NorthPoint Communications, Betreiber großer Breitbandnetze in den USA, und die Amsterdammer Telefongesellschaft VersaTel wollen ein gemeinsames Unternehmen mit dem Namen VersaPoint gründen. Das Tochterunternehmen soll "im gesamten EU-Markt" Leitungsdienste auf Basis der Digital Subscriber Line (DSL) anbieten. Bei näherem Hinsehen schrumpft aber die Flächendeckung beträchtlich: In Deutschland zum Beispiel will VersaPoint die Infrastruktur der kürzlich von VersaTel übernommenen regionalen Telefongesellschaft VEW Telnet nutzen. Das 1400 km lange Glasfasernetz erreicht jedoch nur 10 Prozent des deutschen Markts. Es ist lediglich "ein langfristiges Ziel, eine Leitungsabdeckung von fast 80 Prozent in den europäischen Ballungsräumen zu erreichen und größter europäischer DSL-Netzbetreiber" zu werden. "Wir haben gesehen, dass der Bedarf an Internetzugängen und E-Commerce in Europa schlagartig gewachsen ist, und wir glauben fest, dass der DSL-Markt dieses Wachstum weiterhin beschleunigen wird", erklärte Gary Mesch, Generaldirektor von VersaTel. Die DSL-Technik erreicht je nach Variante Geschwindigkeiten zwischen einigen Hundert KBit und mehreren MBit pro Sekunde. Das Marktpotenzial wird nach Ansicht von Analysten bis zum Jahr 2003 ein Umsatzvolumen von 23 Milliarden US-Dollar erreichen und rund 9,3 Millionen Privatleuten und Firmen DSL-Leitungen bescheren. Doch private DSL-Anschlüsse scheinen VersaTel nicht zu interessieren. "Mit DSL wird es für VersaTel möglich, mit Breitbanddienstleistungen weiter in den Markt der kleinen und mittelgroßen Unternehmen einzudringen", sagte Mesch. Details über verwendete Techniken, etwa ADSL oder SDSL, oder gar Preise nannten die Partner nicht. Sie erklärten lediglich, dass VersaTel derzeit ein Breitbandnetz errichte, das "die neuesten Netztechniken verwendet", um Geschäftskunden in den Benelux-Ländern und in Nordrhein-Westfalen mit Sprach-, Daten- und Internet-Dienstleistungen mit hoher Bandbreite zu versorgen. (Heise)