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Der Chef der HypoVereinsbank, Dieter Rampl, will mehr Einfluss auf die Bank Austria-Creditanstalt.

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München/Wien - Die guten Zahlen der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) nach den ersten neun Monaten 2004 untermauern die Bedeutung der Tochter für die bayerische HypoVereinsbank (HVB). Künftig dürfte sich deren Kontrolle verstärken, schreibt die Financial Times Deutschland.

Mehr Zugriffs- und Gestaltungsrechte

Im Dezember 2006 läuft der so genannte Syndikatsvertrag aus: Wie HVB-Vorstandschef Dieter Rampl sagte, werde dieser Vertrag mit Sicherheit gekündigt. Damit habe die HVB dann mehr Zugriffs-und Gestaltungsrechte bei der BA-CA. Bei Aufkündigung des Syndikatsvertrags könnten, wie mehrfach berichtet, dann Beschickungen, Abstimmungs- und Beschlussquoten im Aufsichtsrat geändert und vor allem auch der Austritt der BA-CA aus dem Sparkassensektor durchgezogen werden. In diesem Syndikatsvertrag ist auch der Status der BA-CA als Mitglied des Sparkassensektors in Österreich festgeschrieben.

HVB-Finanzvorstand Wolfgang Sprißler schloss eine volle Integration der BA-CA in die HVB langfristig nicht aus. Er könne sich langfristig vorstellen, dass die Minderheitsanteile der freien BA-CA-Aktionäre wieder aufgekauft würden, um die Bank zu integrieren.

Im Arbeitskonflikt um das neue Dienstrecht soll eine Rückkehr zu geordneten Verhältnissen versucht werden: Bis 15. Dezember will der Betriebsrat mit dem Vorstand über eine von der Belegschaftsvertretung vorgelegte "Punktation" für eine neue Betriebsvereinbarung reden, eine "gemeinsame" Lösung aushandeln. Der Betriebsrat sieht das Papier allerdings als "Gesamtpaket", über einzelne Punkte darin will die Vorsitzende Hedwig Fuhrmann nicht streiten.

Demnach bieten die Arbeitnehmer unter anderem eine Arbeitszeitflexibilisierung (Gleitzeit, Zeitausgleich, Ansparvarianten) an, darunter auch die Verlängerung der Wochenarbeitszeit von 37 auf 38 Stunden, außerdem würde man geringe Abschläge bei der Überstundenvergütung hinnehmen, die Rede ist von rund fünf Prozent. Außerdem sollte das Teilzeitangebot flexibler werden. Reformen würden auch bei den Zulagen und weiteren Bereichen des Gehaltsschemas angeboten.

Abfindungsmodell bei Urlaubstagen denkbar

Annähern könnte man sich auch bei den Urlaubstagen. Der alten Betriebsvereinbarung zufolge haben die Bank Austrianer nach längerer Betriebszugehörigkeit Anspruch auf mehr Urlaubstage als im Banken-KV. Hier hat der Vorstand bereits Übergangslösungen angeboten. Der Betriebsrat pocht auf die Beibehaltung der Übergangsregelungen aus ex-BA und ex-CA, jedoch sei ein Abfindungsmodell verhandelbar. Bei der "Valorisierung" wird verlangt, die Ist-Gehälter in Höhe des jeweiligen KV-Abschlusses zu erhöhen, hier hat die BA-CA nach jüngsten Vorstands-Ankündigungen künftig nur mehr vor, die Gesamtgehälter nur um die Inflationsrate anzuheben. (APA, red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6./7.11.2004)