Straßburg - Weil sie auch im Unterricht ihre Kopftücher nicht ablegen wollen, sind in Straßburg vier junge moslemische Mädchen vom Schulbesuch ausgeschlossen worden. Wie die Schulbehörden mitteilten, wurde dies am Freitag von den zuständigen Disziplinarausschüssen entschieden. Den Angaben zufolge besuchten die Jugendlichen zwei Mittelschulen in Straßburg und im Vorort Bischheim. Über etwaige Schulausschlüsse von neun anderen moslemischen Schülerinnen soll den Angaben zufolge in den kommenden Tagen entschieden werden.

Demonstrationen

Mehrere Dutzend Mädchen und junge Frauen, davon viele mit Kopftüchern, demonstrierten am Nachmittag vor dem Gebäude des Schulamts gegen das seit dem Schulanfang geltende Kopftuchverbot. Danach ist das Tragen von islamischen Kopftüchern, aber auch von anderen auffälligen religiösen Symbolen, etwa der jüdischen Kippa oder großer Kreuze, an den öffentlichen Schulen des Landes untersagt. Die Schulen versuchten zunächst, die betroffenen Schülerinnen zum Einlenken zu bewegen. Wo dies nicht gelang, wurden Disziplinarverfahren eingeleitet. (APA/AFP)