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Mehrere tausend US-amerikanische und irakische Soldaten sind bei der Rebellenhochburg Falluja in Stellung gegangen.

Foto: REUTERS/Eliana Aponte
Bagdad/Falluja - Die US-Truppen im Irak haben am Samstagmorgen ihre Luftangriffe auf die Rebellenhochburg Falluja im Westen verstärkt. Der US-Fernsehsenders CNN berichtete, es sei dies offenbar das "Vorspiel" zu einer seit Tagen angekündigten Großoffensive. CNN zitierte Einwohner mit der Aussage, es handle sich um die "schwersten Angriffe seit Monaten". Ein bei den US-Truppen mitfahrender Reporter des Senders berichtete von mindestens 20 Explosionen in der Stadt. Es sei auch Artillerie- und Gewehrfeuer zu hören.

Tausende Soldaten in Stellung

Bei Falluja gingen in den vergangenen Tagen mehr als tausend US- und irakische Soldaten in Stellung. In der Stadt Ramadi wurde die Stärke der US-Truppen auf 2000 verdoppelt. Möglicherweise sollen beide sunnitischen Widerstandshochburgen gleichzeitig gestürmt werden. Der irakische Übergangs-Premier Iyad Allawi hatte am Freitag gewarnt, die Zeit für eine friedliche Lösung in Falluja laufe bald ab. Viele der 300.000 Bewohner haben die Stadt bereits verlassen. Alle Straßen von und nach Falluja sind gesperrt.

Annan warnt vor Sturm auf Falluja

UNO-Generalsekretär Kofi Annan warnte die USA, Großbritannien und die irakische Übergangsregierung schriftlich vor einem Sturm auf Falluja. Eine solche Offensive könnte negative Folgen für die für Jänner geplanten allgemeinen Wahlen haben.

Allawi kritisiert Annans Brief als "konfus"

Der irakische Ministerpräsident Iyad Allawi hat den Brief von UNO-Generalsekretär Kofi Annan zu der erwarteten Offensive gegen die Rebellenhochburg Falluja als "konfus" kritisiert. Dem britischen Sender BBC sagte Allawi: "Wir wissen nicht, was seine Absichten waren, es ist eine sehr unklare Botschaft." Wenn Annan denke, er könne die Aufständischen in Falluja vom Töten abhalten, sei sein Versuch willkommen, zitierte BBC auf ihrer Internetseite den Chef der irakischen Übergangsregierung in der Nacht zum Samstag weiter.

Er hoffe, die Opferzahl bei einer Offensive gegen Falluja werde minimal sein. Jedoch müsse die Mehrheit in der Stadt vor der Minderheit der Terroristen geschützt werden, betonte Allawi. Die Zeit für eine friedliche Lösung gehe zu Ende. Bisher hat Allawi öffentlich noch keinen Befehl für den Großangriff auf Falluja gegeben. (APA/dpa/Red)