Die Ablehnung der Politik, ÖBBler vor 50 Jahren in Pension zu schicken, sieht er als "Meinungsäußerung". Fakt sei, dass die Personalkosten 60 Prozent des Bundesbahn-Budgets ausmachen. Er räumte aber ein, dass Frühpensionierungen in diesem Alter nicht leicht zu vertreten seien.
Mitarbeiter verleihen
Eine weitere Maßnahme könnte der leihweise Einsatz von überschüssigen Bahnmitarbeitern bei anderen Unternehmen sein. Darüber werde er Gespräche mit GdE-Chef Wilhelm Haberzettl führen.
Alles, was über die betriebswirtschaftliche Machbarkeit gehe, müsse aber von der Politik wahrgenommen werden, so Huber. Wolle man den Generalverkehrsplan (GVP), der alle großen Verkehrsprojekte in Österreich für die nächsten Jahre beinhaltet, in der derzeit geplanten Form und Geschwindigkeit umsetzen, müsse er zu Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) gehen.
Gespräch mit Erwin Pröll über Semmering-Eisenbahntunnels
Ein Gespräch hat sich der Neo-Bahn-Boss bereits vorgenommen: Er will mit dem niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll (V) über den Bau des Semmering-Eisenbahntunnels sprechen. Dies sei ein "notwendiges Infrastrukturprojekt". Pröll ist ein entschiedener Gegner des Projektes.
Bahnerfahrung im praktischen Betrieb hatte der als ÖVP-nahe geltende Ex-Porr-Manager erst vergangene Woche gesammelt. Er sei bei einer Fahrt nach Wien "im Großen und Ganzen" zufrieden gewesen " "in der 1. Klasse mehr als in der 2.", erklärte Huber. Es gebe "partiell zu wenige Züge", hier soll aber neues Material kommen.
Marktanteilsverluste gegenüber Sraße "ein Problem"
Die Marktanteilsverluste gegenüber der Straße seien aber "ein Problem". Besonders stark betroffen: die "Rollende Landstraße", sprich der Hucke-Pack-Transport von Lkw auf der Schiene. Hier habe die Bundesbahn ein "Riesenproblem", ein "dramatischer Rückgang" sei zu bemerken.
Auf die Frage, wie er zu seinem neuen Job als ÖBB-Chef kam, antwortete Huber: "Ich wurde aus Kreisen des Aufsichtsrates gefragt."
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