München - Auf dem Weg zu einer "Alzheimer-Impfung" sehen Mediziner weitere Fortschritte. Bei Mäusen sei diese Impfung bereits gelungen, berichtete der Münchner Psychiatrie-Professor Hans-Jürgen Möller in einem dpa-Gespräch. Dafür werde die körpereigene Abwehr so stimuliert, dass sie die speziellen Eiweißbruchstücke zerstört, die andernfalls Ablagerungen im Gehirn bilden und so die Demenz auslösen. Zugleich arbeiten Forscher mit Hochdruck an einem neuen Medikament, das die Entstehung der gefährlichen Bruchstücke von vorneherein verhindern soll.

"Die neurobiologische Forschung ist dabei, Medikamente zu entwickeln, die die Alzheimersche Erkrankung direkt an der Ursache und sehr effektiv behandeln", erläutete der Direktor der vor 100 Jahren eröffneten Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, die heute zur Ludwig-Maximilians-Universität gehört. "Diese Arzneien könnten in fünf bis zehn Jahren auf dem Markt sein." Damit könnte in fernerer Zukunft bei einer frühen Diagnose die Entwicklung einer Demenz möglicherweise verhindert werden.

Deutlich verbesserte Diagnoseverfahren

Bildgebende Diagnoseverfahren und die Bestimmung bestimmter Stoffe in der Nervenflüssigkeit könnten schon heute zu einer frühzeitigen Erkennung beitragen. "Man kann heute eine Diagnose schon in einem Stadium stellen, in dem es noch keine deutlichen Symptome gibt", erläutete Möller. "Je früher die Diagnose gestellt wird und je früher man die Erkrankung behandelt, desto günstiger ist die Verlaufsprognose." (APA/dpa)