Prag - Bei den Regional- und Teilsenatswahlen in der Tschechischen Republik zeichnet sich für die konservative oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) ein klarer Sieg ab. Nach der Auszählung von etwa zehn Prozent der Wahlkreise lag die ODS in allen der 13 Regionen, in denen gewählt wurde, in Führung. An der zweiten Stelle folgten zumeist die Kommunisten (KSCM). Die führende Regierungspartei, die Sozialdemokratische Partei (CSSD) von Premier Stanislav Gross, muss mit einer Niederlage rechnen. In den meisten Bezirken landete sie an dritter Stelle; sie wird aller Voraussicht nach in keiner Region gewinnen.

Die Wahl hatte am Freitag begonnen und wurde am Samstag fortgesetzt. Die Wahllokale schlossen um 14:00 Uhr. Gewählt wurde in 13 von insgesamt 14 Regionen Tschechiens. Die Ausnahme bildete die Hauptstadt Prag. Dort waren die regionalen Volksvertreter vor zwei Jahren neu bestimmt worden. Die Bezirke mit ihren Regionalparlamenten wurden nach der Trennung der Tschechischen Republik von der Slowakei am 1. Jänner 1993 geschaffen. Um die insgesamt 675 Mandate bewarben sich 8.300 Kandidaten.

Auch bei den Teilwahlen zum Senat schnitt die ODS gut ab. Es ist jedoch zu erwarten, dass in den meisten Wahlkreisen keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält. In diesem Fall finden kommende Woche Stichwahlen zwischen den zwei bestplatzierten Bewerbern statt. Insgesamt stand am Freitag und Samstag ein Drittel (27) der insgesamt 81 Sitze in der zweiten Parlamentskammer zur Disposition. Die Legislaturperiode eines Senators dauert sechs Jahre. Der Senat spielt eine wichtige Rolle bei der Verabschiedung von verfassungsändernden Gesetzen. Außerdem wählen die Oberhaus-Mitglieder zusammen mit den Unterhaus-Abgeordneten alle fünf Jahre den Präsidenten der Republik. (APA)