New York - Der UNO-Sicherheitsrat will die Konfliktgegner in den Krisenregionen im Süden und im Westen Sudans mit einer neuen Resolution zu einer umfassenden Friedenslösung drängen. Nach einem von Großbritannien vorgelegten Entwurf soll der Rat die Regierung in Khartum und die Rebellen im Süden zur rückhaltlosen Verwirklichung eines Friedensabkommens auffordern.

Mit der geplanten UN-Resolution sollen "energische Aktionen" für den Fall angedroht werden, dass die sudanesische Führung die früheren UN-Forderungen nach Gewährleistung der Sicherheit für die Bevölkerung in der Darfur-Region im Westen des Landes nicht umsetzt. Die 15 Ratsmitglieder wollen die Sudan- Resolution, über die in den nächsten Tagen auf Expertenebene beraten wird, in der kenianischen Hauptstadt Nairobi verabschieden.

Das Treffen am 18. und 19. November wird erst das vierte sein, zu dem der UNO-Sicherheitsrat jemals außerhalb von New York zusammenkam. Das höchste Entscheidungsgremium der Weltorganisation will damit nach UN-Angaben seine Entschlossenheit bekräftigen, ernsthaft an der Lösung kriegerischer Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent zu arbeiten. An den Beratungen in Sudans südlichem Nachbarland Kenia nehmen auch AU-Vertreter teil.

Der UN-Sicherheitsrat geht bei dem Ziel einer umfassenden Friedenslösung für Sudan davon aus, dass die beiden bewaffneten Konflikte in dem Land indirekt zusammenhängen. In Darfur hatten sich Rebellen erhoben, nachdem im Süden des Landes eine Lösung für den dort seit 1983 anhaltenden Kampf schwarzafrikanischer Rebellen gegen die arabisch dominierte Zentralregierung durch ein Friedensabkommen in greifbare Nähe rückte.

Dem Konflikt in Südsudan sind nach UN-Schätzungen seit Ausbruch der Kämpfe vor mehr als 20 Jahren mindestens 1,5 Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Durch den vor knapp zwei Jahren entfachten Darfur-Konflikt starben den Schätzungen zufolge etwa 70.000 Menschen. (APA/dpa)