Brüssel - Die EU hat den Präsidenten des westafrikanischen Landes Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Laurent Gbagbo, zur Beendigung jeglicher Militäraktion aufgefordert. "Er (Gbagbo) ist verantwortlich für die Sicherheit aller europäischen Bürger in der Elfenbeinküste", erklärte der Beauftragte für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, am Samstagabend in Brüssel. Die Luftwaffe der Cote d'Ivoire hatte eine Stellung der UNO-Friedenstruppe im Zentrum des Landes bombardiert und acht französische Soldaten sowie einen US-Bürger getötet.

Solana verurteilte das Vorgehen der Armee. Dieses verletzte das Friedensabkommen und die entsprechenden Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Der Angriff gegen die Blauhelmtruppen und insbesondere gegen die französischen Truppen seien nicht hinnehmbar.

Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates

Wegen der bewaffneten Auseinandersetzungen in der Republik Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) hat der UNO-Sicherheitsrat am Samstag eine Dringlichkeitssitzung anberaumt. Die Vertreter der 15 Mitgliedsländer kamen gegen 21.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit zusammenkommen. Das gab der amtierende Ratspräsident, US-Botschafter John Danforth, bekannt.

UN und Frankreich fordern Ende der Kämpfe

Die Vereinten Nationen (UN) und Frankreich haben von der Regierung des Bürgerkriegslandes ein sofortiges Ende der Gewalt gefordert.

Ivorische Regierungsvertreter sagten in der Nacht zum Sonntag, Präsident Laurent Gbagbo stehe unter massivem Druck Frankreichs, die Gefechte mit den Rebellen zu beenden. "Das steht außer Frage", sagte Parlamentspräsident Mamadou Koulibaly. "Wir steuern auf einen großen Bürgerkrieg zu, einem Aufstand, wie wir ihn vermutlich noch nie in Afrika gesehen haben. Ich sehe nicht, wie (Frankreichs Präsident Jacques) Chirac sich durchsetzen kann." (APA/Reuters)