Der Softwarekonzern RealNetworks hat gegen den Branchenführer Microsoft und dessen südkoreanische Tochter bei der Kartellbehörde in Seoul Beschwerde wegen Ausnutzung seiner Marktdominanz eingelegt. Microsoft werde von RealNetworks beschuldigt, mit der Integration der audiovisuellen Software MediaPlayer in das Betriebssystem Windows gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen zu haben, teilte die Kartellbehörde am Sonntag mit. RealNetworks bietet auch eine audiovisuelles Software, den Real Player, an.

Weitere Beschwerde

Die südkoreanische Kartellbehörde prüft bereits eine Beschwerde des Internetanbieters Daum Communication Corp aus dem Jahr 2001. Daum hatte Microsoft vorgeworfen, mit der Einschließung ihres Instant-Messaging-Kommunikationsprogramms in das Betriebssystem Windows die Wettbewerber von diesem Internetbereich ausgeschlossen zu haben. Auch Daum bietet ein Instant-Messaging-System an. Die Kartellbehörde wolle die Prüfung der Beschwerden gegen die südkoreanische Microsoft-Tochter bis Dezember abschließen, sagte ein Mitarbeiter der Behörde.

Einspruch in Europa

Die Europäische Kommission hatte bereits gegen Microsoft wegen Verletzung des Wettbewerbrechtes eine Geldstrafe von 497 Millionen Euro verhängt und das Unternehmen aufgefordert, das Media-Player-Programm vom Betriebssystem abzukoppeln. Microsoft legte gegen diese Entscheidung vor Gericht Einspruch ein.(APA/Reuters)