Wien - Beinahe jeder Stadtbewohner hält die Luftverschmutzung für das brennendste Problem seines Lebensraumes. Das geht aus den Daten einer Umfrage des Fessel-GfK-Institutes hervor, die das Umweltministerium am Sonntag in einer Aussendung präsentierte. Demnach halten 97 Prozent der Befragten die Verringerung von Luftschadstoffen in Städten für besonders dringlich bzw. wichtig.

Weiters sehen 95 Prozent im Erhalt und in der Schaffung von Grünflächen in der Stadt eine besonders dringliche bzw. wichtige Aufgabe der kommunalen Umweltpolitik. Schließlich wird die Verringerung der Lärmbelastung von 84 Prozent als besonders dringlich eingestuft. Weitere Anliegen: die Eindämmung des Pkw-Verkehrs mit 80 Prozent, die Lösung des Hundekotproblems mit 77 Prozent sowie die Schaffung von Radwegen mit 64 Prozent.

Bessere Luft und weniger Lärm seien zwei Ziele, die direkt mit dem Straßenverkehr zusammenhängen, so das Umweltministerium. Um die verkehrsbedingten Schadstoffe zu verringern, sei eine Reduktion des Individualverkehrs unabdingbar. Die Gemeinden sollten darüber hinaus mit Mobilitätsmanagement sowie der Nutzung alternativer Treibstoffe Trendsetter in Richtung nachhaltiger Mobilität sein. Das Ministerium habe mit der flächendeckenden Versorgung mit schwefelfreien Treibstoffen seit Beginn des heurigen Jahres, der für 2005 vorgesehenen steuerlichen Begünstigung von Diesel-Pkw mit Rußpartikelfilter und der Beimischung von Biotreibstoffen zu Diesel und Benzin eine gute Basis für die Verbesserung der Luftqualität gelegt.

Mehr Grün in dicht verbauten Gebieten sei durch ein verbessertes lokales Angebot an öffentlichen Grünflächen zu schaffen, hieß es in der Aussendung. Dabei gehe es auch um den Freikauf von verbauten Flächen. Der Flächenverbrauch sei massiv zu reduzieren, die Österreichische Nachhaltigkeitsstrategie will ihn bis 2010 auf ein Zehntel des heutigen Standes verringern. In Wien würden beispielsweise pro Tag 0,2 ha Fläche versiegelt, das entspreche pro Woche zwei Fußballfeldern.

Um dem Problem "Lärm" effektiv begegnen zu können, sind auf Basis der EU-Umgebunglärmrichtlinie nachhaltige Aktionspläne zur Reduktion der Schall-Belästigung im städtischen Bereich zu erstellen, betonte das Ministerium. Jedenfalls zielführend ist die Forcierung von Wohnstraßen sowie die bessere Überwachung von Tempo-30-Zonen. (APA)