Am Anfang stand eine Binsenweisheit: "Organisation", erklärte Tommy R. Möbius, "ist die halbe Miete – gerade beim Kochen." Das zu betonen, ergänzte der Souschef des Zweihauben-(Gault Millau) und Einsternlokals (Michelin) "Fabios" auf der Wiener Tuchlauben (www.fabios.at) Sonntagmittag, sei keineswegs banal: Auch in der Spitzengastronomie werde nur mit Wasser gekocht – und was nütze das schickste Lokal mit der feinsten Architektur, wenn einem – blöd formuliert – das Salz ausgehe? Eben. Und weil das auch für ambitionierte Heim-Cuisiners gelte, stehe er, den Gault Millau zum "Newcomer 2004" gekürt hat, dazu, seine Kochkurse mit diesem vermeintlichen Stehsatz zu beginnen.

Die Nachfrage nach Schnupperstunden in Edelküchen, freute sich der 29-Jährige, habe in den letzten Jahren in Österreich massiv zugenommen – und auch wenn Möbius mit seinem Küchenchef Christoph Brunnhuber und Patron Fabio Giacobello gerade ein Kochbuch ("Fabios – das Kochbuch", Edition á la Carte) herausgebracht habe, überträfe die Nachfrage die Mitkochmöglichkeiten (16 Personen, nur am Sonntag) locker. Dafür, dass all das, was er da verrate aber nicht nur in Profi- sondern auch in Normalküchen machbar sei, lege er seine Hand ins Feuer: "Wenn ich zeige, wie man ein Sorbet macht, wäre das frustrierend: Die Geräte hat niemand daheim." Außerdem: Irgendeinen Grund, das Publikum zum Essen doch noch ins Lokal zu locken, muss auch ein Starkoch im Ärmel behalten.

(DER STANDARD Printausgabe 9.11.2004)