London - Wehen und die Entbindung können posttraumatische Stresssymptome auslösen, wie sie normalerweise mit Krieg oder anderen Formen der Gewalt assoziiert werden, gaben britische Psychologinnen am Freitag bekannt. Sie vermuten, dass bis zu drei Prozent der Mütter noch Wochen nach der Geburt an Unruhe, Angst, wiederkehrenden Albträumen und Rückblenden (Flashbacks) leiden könnten - vor allem dann, wenn die Schwangerschaft ungewollt war oder die Frau um ihre eigene Sicherheit fürchtete. Die Symptome können ernst genug sein, um manche Frauen davon abzuhalten, mehr Kinder zu bekommen. "Es wurde angenommen, dass diese Art posttraumatischer Stresssymptome dann auftritt, wenn Menschen Ereignisse erlebten, die außerhalb der Skala normaler Erlebnisse liegen", meinte Dr. Pauline Slade, Psychologin an der Sheffield Universität in Nordengland. "Es scheint jetzt, dass normale Ereignisse wie die Wehen solche Antworten auslösen können." Stressfaktoren Überraschenderweise scheinen die Länge der Wehen, der Schmerzensgrad oder die Art des Eingriffes keine Faktoren zu sein, die bestimmen, ob eine Frau an Symptomen jener Art leidet, die normalerweise psychologisch behandelt werden. Viel wichtiger war, wie Frauen die Wehen und die Geburt empfanden. "Zum Beispiel, wenn Frauen fühlten, dass sie sehr niedrige Ebenen der Kontrolle darüber hatten, was während der Wehen passierte, oder wenn sie große Angst um ihr eigenes Wohlergehen hatten, waren sie dem Risiko mehr ausgesetzt", so Slade. (Reuters/dy)