Wien/Graz - Der börsenotierte steirische Anlagenbauer Andritz hat in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2004 ein Umsatz- und Gewinnplus erzielt. Auf Grund der guten Geschäftsentwicklung und des hohen Auftragsbestands erhöhe das Unternehmen für das Gesamtjahr 2004 erneut die Gewinnprognose, hieß es am Montag in einer ad-hoc-Mitteilung. Nun werde ein Anstieg des Jahresüberschusses nach Abzug von Minderheitsanteilen von rund 50 Prozent gegenüber 2003 erwartet.

Im August 2004, wo die Prognose ebenfalls nach oben revidiert worden war, war noch ein Plus beim Jahresüberschuss von "mindestens 35 Prozent" erwartet worden.

Angesichts der von führenden Wirtschaftsforschern vorhergesagten Fortsetzung des globalen Wirtschaftswachstums rechne auch Andritz für die Zellstoff-, Papier- und Stahl-Märkte mit einem Anhalten der guten Projektaktivität in den kommenden Quartalen, hieß es weiter. Die in den ersten drei Quartalen 2004 erzielte Steigerungsrate beim Umsatz sollte auch für das Gesamtjahr 2004 erreicht werden. Auch bei der Rentabilität sei mit einem Anstieg im Vergleich zu 2003 zu rechnen, wobei die Marge des Ergebnisses vor Firmenwertabschreibung (EBITA) im Gesamtjahr 2004 in etwa das Niveau der ersten drei Quartale 2004 erreichen sollte.

Umsatzanstieg

Der Umsatz der Andritz-Gruppe erhöhte sich von Jänner bis September 2004 um 23,1 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss nach Abzug von Minderheitsanteilen wurde mit 37,7 Mio. Euro nach 16,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Der Betriebserfolg (EBIT) stieg um 79,5 Prozent auf 52,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 46,9 Prozent auf 80,8 Mio. Euro. Das Ergebnis Firmenwertabschreibung (EBITA) sei auf Grund des gestiegenen Umsatzes, der Fortführung von Kostenoptimierungsmaßnahmen und positiver Ergebnisbeiträge von neu akquirierten Unternehmen um 62,6 Prozent auf 64,4 Mio. Euro gestiegen, die EBITA-Marge habe sich von 4,6 auf 6,0 Prozent verbessert, hieß es.

Der Auftragseingang lag bis Ende September mit 1,07 Mrd. Euro geringfügig unter dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Dies führt das Unternehmen darauf zurück, dass der größte Auftrag des letzten Jahres (die komplette Zellstofffabrik für Veracel im Wert von rund 180 Mio. Euro) im 3. Quartal 2003 gebucht wurde, während der größte Auftrag des Jahres 2004 (die komplette Faserlinie inkl. Rückgewinnung für CMPC im Wert von rund 320 Mio. Euro) erst im 4. Quartal 2004 in Kraft trete. Auf Grund dieses Großauftrags erwarte Andritz für das Gesamtjahr 2004 einen neuen Rekordwert beim Auftragseingang erwartet.

Mehrumsatz auch durch neu akquirierte Unternehmen

Das Umsatzplus sei auf den erhöhten Anarbeitungsgrad bei einer Reihe von Projekten, das Wachstum des Servicebereichs sowie die Umsatzbeiträge der neu akquirierten Unternehmen zurückzuführen. Bird Machine und Netzsch, die im Berichtszeitraum des Vorjahres nicht im Konzernabschluss enthalten waren, hätten rund 54,4 Mio. Euro zum Umsatzwachstum der Andritz-Gruppe in den ersten drei Quartalen 2004 beigetragen.

Die Nettoliquidität - flüssige Mittel plus Wertpapiere des Umlaufvermögens abzüglich verzinslicher Finanzverbindlichkeiten - per 30.9.2004 habe sich um 32,4 Prozent auf 149,0 Mio. Euro erhöht, die Eigenkapitalquote per 30.9.2004 betrug 23,0 Prozent nach 24,0 Prozent per Ende Dezember 2003. (APA)