Gilewicz und Kiesenebner brachten schließlich doch noch den violetten Sieg unter Dach und Fach.

Wien - Im Kampf um die Winterkrone der T-Mobile-Fußball-Bundesliga hat Austria Magna am Sonntag gegenüber dem Wiener Rivalen aufgeholt. Die Favoritner landeten im Horr-Stadion gegen Schlusslicht SW Bregenz einen allerdings mühevollen 2:0-Pflichtsieg und verkürzten den Rückstand gegenüber Spitzenreiter Rapid, der am Samstag in Mattersburg nur ein 0:0 erreicht hatte, auf ein Pünktchen.

Am kommenden Wochenende kommt es nun in der 17. Runde zu den Paarungen Rapid-Pasching und Salzburg-Austria. Pikant, denn in Runde 14 hatten die Violetten mit dem 1:2 daheim gegen die Oberösterreicher die Tabellenführung an die in Salzburg 1:0 siegreichen Grün-Weißen, deren bisher einzige Saison-Niederlage mit 1:2 beim FC Superfund erfolgte, verloren.

In der zweiten Sonntag-Partie machte auch der viertplatzierte GAK Boden gut. Der Meister schlug wie im ersten Saisonspiel in Graz den Dritten Pasching auch auswärts mit 2:1 und beendete damit die Siegesserie der Oberösterreicher, die zuletzt sieben Mal in Folge gewonnen hatten. Der aktuelle Rückstand der Grazer auf die Spitze beträgt aber immerhin noch sechs Punkte, während Mayrleb und Co vier Zähler minus aufweisen.

Späte Tore durch Austria

Zweiter gegen Letzter oder das Team, das die meisten Tore erzielte gegen jenes, das die meisten Treffer kassierte - das Duell der Austria mit Bregenz fiel dem Favoriten nach dem 1:0 im UEFA-Cup gegen Saragossa alles andere als leicht. Erst zwei späte Tore durch Gilewicz und Kiesenebner ebneten den Violetten den mühsamen Weg zu den drei Punkten. "Es war das erwartet schwere Spiel, vor dem ich nicht zu Unrecht gewarnt habe", meinte Austria-Sportchef Günter Kronsteiner nach dem Abpfiff erleichtert und fügte hinzu, dass SW Bregenz nicht mehr der Prügelknabe der Liga sei.

Die Hausherren hatten durch zwei Umstellungen nach den Europacup-Strapazen auch etwas ihre Ordnung verloren. "Optisch waren wir zwar überlegen, aber nicht zwingend. Aber ich habe gewusst, dass bis zum Schluss irgendjemandem etwas gelingen wird", meinte Kronsteiner, der den Erfolg des GAK in Pasching ebenfalls mit Zufriedenheit zur Kenntnis nahm. Dass die Austria viel Mühe hatte, lag ein wenig auch an Schiedsrichter Manfred Krassnitzer, der in der zwölften Minute die Rote Karte hätte zücken müssen.

Schlimme Fehlentscheidung

SWB-Torhüter Nagel, der für den erkrankten Tolja eingesprungen war, hatte Gilewicz vor seinem Strafraum niedergefällt und war nur verwarnt statt ausgeschlossen worden. Der Referee entschuldigte sich noch während der zweiten Hälfte beim Gefoulten und gestand nach dem Spiel seinen Fehler auch ein. "Eine klare Fehlentscheidung von mir ", so der Kärntner. "Das war 100 prozentig Torraub, mit einem Mann mehr hätte sich das Spiel vielleicht anders entwickelt. Wir haben uns dann schwer getan, aber mit Geduld den verdienten Arbeitssieg geschafft", sagte der Pole.

Weil der Vorletzte Sturm am Samstag Wacker Tirol 3:1 besiegte, beträgt der Rückstand der Vorarlberger nun fünf Punkte. Trainer Regi van Acker war dennoch nicht so unzufrieden und meinte in Anspielung auf das 1:0 der Austria im UEFA-Cup: "Saragossa war ein bisschen besser als Bregenz und gegenüber dem 0:9 im ersten Saisonspiel war's ein Schritt nach vorne." Seine Truppe sei nun - auch im taktischen Bereich - besser zusammengewachsen. "Wir werden weiter arbeiten und haben die Chance, in der Liga zu bleiben", so der Belgier, der sich in der Winterpause einen Defensiv- und Offensiv-Spieler als Verstärkung wünscht.

Unnötiges Gelb-Rot für Bazina

Für den GAK werden die Paschinger immer mehr zum Lieblingsgegner. Seit der 0:2-Heimniederlage am 17. Juli 2002 gegen den damaligen Aufsteiger haben die Grazer in den weiteren neun Spielen bei vier Remis fünf Siege gefeiert. Über den fünften freute sich Walter Schachner besonders ("Unglaublich, was die Mannschaft nach dem schweren UEFA-Cup-Spiel geboten hat"). Weniger Freude hatte der GAK- Trainer über den Ausschluss seines Siegestorschützen Mario Bazina in der 63. Minute. Gelb in der 61. wegen zu großen Torjubels und gelb-rot nach einem Zweikampf im Strafraum mit Chaile, in dem Bazina zu Fall kam und von Referee Einwaller völlig zu Unrecht als vermeintlicher Elferschinder bestraft wurde.

Georg Zellhofer war trotz der Niederlage mit der Vorstellung seiner Elf ("sie hat sich nach dem frühen Rückstand zurückgekämpft und dann sogar die besseren Chancen gehabt") recht zufrieden. "Der GAK ist immerhin der regierende Meister, tut sich auswärts sogar leichter als daheim und gehört zum Meisterschaftskreis", meinte der Pasching-Coach.(APA)