Dannenberg - Rund 1.000 Kilometer rollt der Castor-Transport auf seinem Weg ins Atommüll-Zwischenlager Gorleben quer durch Deutschland. Die letzten rund 70 Kilometer sind die schwierigsten, weil dort der Widerstand der Kernkraftgegner erfahrungsgemäß am größten ist.

Auf der etwa 50 Kilometer langen Bahnstrecke Lüneburg-Dannenberg lieferten sich Sicherheitskräfte und Castor-Gegner in den vergangenen Jahren oft ein Katz-und-Maus-Spiel. Immer wieder blockierten Demonstranten die Gleise.

Robin Wood hielt Züge auf

Im Frühjahr 2001 betonierten sich vier Mitglieder der Umweltorganisation Robin Wood im Gleisbett fest und stoppten den Transport für rund 17 Stunden. Anders als in Frankreich, wo am Sonntag ein französischer Umweltaktivist bei einer Blockadeaktion ums Leben kam, fährt der Zug auf dieser Strecke oft nur im Schritttempo. Auch nach dem tödlichen Unfall Robin Wood Schienenblockaden im niedersächsischen Wendland nicht aus. "Wir werden trotz allem Aktionen machen", sagte Robin-Wood-Vorstand Jürgen Sattari am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse- Agentur (dpa) in Dannenberg. Das könnte auch auf den Gleisen sein. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Am Verladebahnhof in Dannenberg werden die Atommüll-Behälter auf Spezial-Lastwagen umgesetzt. Ins Zwischenlager Gorleben hat der Konvoi dann zwei mögliche Fahrtrouten: über Quickborn oder etwas weiter südlich über Splietau. In der Ortschaft Grippel an der Elbe treffen sich beide Routen für die letzten Kilometer nach Gorleben.(APA/dpa)