Der wegen Kursmanipulation und Betrugs angeklagte Hamburger Millionenerbe Alexander Falk muss sich ab Dezember vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Auch gegen fünf weitere Beschuldigte in dem Verfahren wurde die Anklage zugelassen, wie das Gericht am Montag mitteilte. Falk sitzt seit Juni 2003 in Untersuchungshaft, nachdem er sich der Polizei gestellt hatte. Er hatte angesichts der langen Untersuchungshaft mehrfach versucht, gegen Kaution frei zu kommen, war vor dem Oberlandesgericht aber gescheitert.

Falk wird im Zusammenhang mit dem Verkauf seiner Internet-Firma Ision schwerer Betrug und Verstoß gegen das Aktiengesetz (Kursmanipulation) sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Falk wird beschuldigt, den Umsatz von Ision vor dem Verkauf durch Scheingeschäfte in die Höhe getrieben zu haben.

Der 35 Jahre alte Falk hatte den ererbten Stadtplan-Verlag 1995 für rund 50 Millionen D-Mark (25,6 Millionen Euro) an Bertelsmann verkauft. Das Geld investierte er in Bereiche wie Internet, Mobilfunk, Software und Informationstechnik. Der junge Unternehmer gehörte lange Zeit zu den Stars des Neuen Marktes.

Das britische Unternehmen Energis als Ision-Käufer hat Falk außerdem auf 763 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Beide Verfahren finden vor dem Hamburger Landgericht statt. (APA)