Als "Fatti di Innsbruck" ("Ereignisse von Innsbruck") hatten die Vorfälle weit über Tirol hinaus Aufsehen erregt und Jahrzehnte nachgewirkt. 100 Jahre später trafen sich nun im Innsbrucker Ferdinandeum österreichische und italienische Historiker erstmals zu einer Tagung, die das Museo Storico di Trento mitorganisiert hat.
Mit der Eröffnung der Jusfakultät 1904 hatten die Italiener in der Monarchie einen Teilerfolg errungen. Seit langem hatten sie eine italienische Universität gefordert, wie sie Kroaten, Tschechen und Polen besaßen.
Die Freude währte kurz. Als die italienischen Studenten am 3. November im "Weißen Kreuz" unweit des Goldenen Dachls feierten, grölten Deutschnationale: "Welsche raus!". Beim Verlassen des Gasthauses kam es zu Schlägereien. Die Gendarmerie schaute zu, das Militär griff mit Bajonetten ein, verhaftet wurden ausnahmslos Italiener. Der Maler August Pezzey wurde durch Bajonettstiche getötet. Die Jusfakultät wurde demoliert und sechs Tage nach Eröffnung für immer geschlossen.