Jerusalem - Aus Protest gegen den geplanten israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen hat die Nationalreligiöse Partei (NRP) beschlossen, die Regierungskoalition von Ministerpräsident Ariel Sharon zu verlassen. Das berichtete der israelische Rundfunk am Montag. Zu einem unmittelbaren Fall der Sharon-Regierung dürfte der Schritt jedoch nicht führen.

Die weit rechts stehende NRP hatte Sharon bereits vor zwei Wochen ultimativ aufgefordert, eine Volksabstimmung zu der geplanten Räumung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen einzuberufen. Andernfalls werde die Partei die Mitarbeit in der Koalition aufkündigen. Scharon lehnt ein Referendum zu dem Vorhaben jedoch ab.

Mit dem Auszug der vier NRP-Abgeordneten hat Sharons Regierung nun nur noch 55 Stimmern in der 120 Sitze umfassenden Knesset (Parlament). Bisher kann Sharon bei seinem Plan jedoch auch auf die Stimmen gemäßigter Parteien zählen, die mit ihrer Unterstützung den Sturz der Regierung verhindern wollen. (APA/dpa)