Bild nicht mehr verfügbar.

VA-Tech-Chef Sernetz zeigt sich bedenklich über Siemens-Einstieg.

Foto: APA/Jäger
Wien - In der VA Tech will man nach dem Einstieg von Siemens schnellstmöglich klären, ob und wie die Zusammenarbeit mit dem US-Mischkonzern General Electric (GE) fortgesetzt werden kann, gibt sich aber keinen Illusionen hin. "GE wird die erfolgreiche Kooperation mit uns wahrscheinlich nicht fortsetzen können", sagte VA-Tech-Chef Klaus Sernetz in einer Pressekonferenz am Montag. "Es geht um das Wohl einer ganzen Division und um rund ein Viertel unseres Umsatzes." Sorgen um Weiz

"In jedem Vertrag gibt es eine Change-of-Control-Klausel", sagte Sernetz. Wenn Siemens durch Übernahme des vom Industriellen Mirko Kovats gehaltenen Aktienpakets nun den Fuß in der VA-Tech-Tür habe und die vollständige Übernahme des Unternehmens plane, seien dies ganz neue Voraussetzungen. Betroffen wären rund 900 Personen an den Standorten in Weiz und Wien, wo Großturbinen für GE gefertigt werden.

Ob es die geplante Kapitalerhöhung nach dem Einstieg von Siemens geben wird, wollte Sernetz weder mit Ja noch mit Nein beantworten: "Wir dürfen dazu nichts sagen." Aussagen zum Siemens-Coup waren Sernetz ebenfalls nicht zu entlocken. "Kein Kommentar", hieß es.

Eine Perle

"Wir sind ursprünglich angetreten, den Konzern in einen anständigen Turnaround zu führen und sind überzeugt, dass die VA Tech tatsächlich eine Perle ist", sagte Sernetz.

Im dritten Quartal hat die VA Tech den Auftragseingang um 15 Prozent auf einen historischen Rekordwert von 3,6 Mrd. Euro gesteigert; auch der Auftragsstand hat sich von Jänner bis September um 15 Prozent auf rund 4,9 Mrd. Euro erhöht. Weil erstmals die Zinsen aus dem Saldo der erhaltenen und geleisteten Anzahlungen nicht mehr dem Umsatz zugerechnet wurden, verzeichnete die VA Tech im Berichtszeitraum auch ein geringeres Ergebnis im operativen Bereich. Das Finanzergebnis verbesserte sich hingegen im selben Ausmaß. Der Konzernumsatz lag in den ersten drei Quartalen mit 2,8 Mrd. Euro um sechs Prozent höher als über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres; das operative Ergebnis (EBITA) inklusive Einmaleffekte war im Berichtszeitraum mit 21,8 Mio. Euro negativ (nach plus 16,6 Mio. Euro in der Vorjahresperiode). Das Ebit verschlechterte sich von minus 13,5 auf minus 50,1 Mio. Euro. Im Gesamtjahr sollte es bei dem im August prognostizierten Verlust in Höhe von 65 bis 70 Mio. Euro bleiben. (DER STANDARD Printausgabe 09.11.2004, stro)