Während der Kurs der US-Politik "von der Natur her multinational" ausgerichtet sei, werde Washington nicht zögern, bei Bedarf auch im Alleingang zu handeln, sagte der US-Chefdiplomat weiter. Dies treffe nicht nur auf den Irak zu, sondern beispielsweise auch auf internationale Angelegenheiten wie die Bekämpfung von Aids. Wo es in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten mit anderen Regierungen über den Irak-Krieg gegeben habe, wolle Washington "versuchen, sie zu überwinden".
Powell fügte hinzu, die von Bush geführte Regierung sei bereit, die Friedensbemühungen im Nahen Osten fortzusetzen. Dabei solle auch der Wechsel in der palästinensischen Führung durch die schwere Erkrankung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat eine Rolle spielen. "Wir sind bereit, diese Gelegenheit aggressiv zu nutzen", sagte der US-Außenminister.
US-Außenminister für engere Beziehungen der USA mit Europa
Nach der Wiederwahl von US-Präsident George W. Bush hat sich Außenminister Colin Powell dafür ausgesprochen, im europäisch-amerikanischen Verhältnis die Differenzen wegen des Irak-Krieges endgültig abzuhaken. "Der Präsident will ein starkes Verhältnis mit all unseren europäischen Freunden", sagte Powell am Montag auf dem Flug zu einem Besuch in Mexiko.
Er werde in den kommenden Wochen viel Zeit in Europa verbringen und dabei mit Vertretern der EU, der NATO und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zusammenkommen, fügte Powell hinzu. Er kündigte an, dass für Bush weiter der Kampf gegen den Terrorismus sowie die Demokratisierung Afghanistans und des Irak ganz oben auf der außenpolitischen Agenda stünden.