George Bushs Schneider: "Beule im Anzug" war kugelsichere Weste
Französischer Edelschneider George de Paris gar nicht erfreut über Vorwürfe aus dem Weißen Haus
Redaktion
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Washington - Im Wahlkampf hatte die Beule im Anzug von
US-Präsident George W. Bush bei der ersten TV-Debatte mit
Herausforderer Senator John F. Kerry für einiges Aufsehen gesorgt. Am
Rücken des Präsidenten etwas unterhalb seiner Schulterblätter war in
einer Kameraeinstellung deutlich eine rechteckige Ausbuchtung zu
sehen gewesen.
Flüster-Apparat?
Internet-Gerüchte, wonach es sich dabei um einen
Apparat zur "Einflüsterung" des Präsidenten durch seine Berater
gehandelt habe wurden vom Weißen Haus brüsk zurückgewiesen. Ein
"schlecht geschnittener Anzug" habe die Beule verursacht, hatte der
Stabschef des Weißen Hauses, Andrew Card, bald den angeblichen
Schuldigen ausgemacht - den Präsidentenschneider.
George über George
George de Paris, der 70-jährige Schneider von Präsident Bush, ist
jedoch nicht dieser Meinung, berichtet die "New York Times"
(Montagsausgabe). Der wenige Blöcke vom Weißen Haus residierende De
Paris sei vielmehr der Ansicht dass eine kugelsichere Weste, die der
Präsident unter dem Anzug getragen habe, diese Ausbuchtung verursacht
habe. Die von Georges geschneiderten Anzüge, Kostenpunkt mindestens
3.000 Dollar (2.323 Euro) das Stück, gelten jedenfalls seit
Jahrzehnten als präsidentenwürdig: Schon Präsident Lyndon B. Johnson
ließ sich von ihm ausstaffieren. Präsident Ronald Reagan trug einen
De Paris-Anzug, als er angeschossen wurde.
"Gar nicht glücklich"
Über die Beschuldigung, "schlecht geschnittene Anzüge"
herzustellen, sei er "gar nicht glücklich", bekannte der weißhaarige
Mann der Redakteurin der "New York Times", dagegen tun könne er aber
nichts. Sein Ankläger, Stabschef Andrew Card, kann so unglücklich mit
der Qualität von De Paris aber nicht sein: Immerhin zählt er selber
zu seinen Kunden und schätzt die Nähkünste - laut einer Dankesnote an
der Wand des Geschäfts. Der aus Marseille eingewanderte De Paris
schwört auf die Qualität seiner in drei Tagen handgenähten Anzüge -
mit einem sehr französischen Vergleich: Der Qualitätsunterschied zu
einem Anzug von der Stange sei so wie ein Filet Mignon zu einem
Hamburger. (APA)
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