Wer bei winterlichen Witterungs- und Straßenverhältnissen Sommerreifen verwendet, kann nicht davon ausgehen, dass die Kaskoversicherung im Falle eines Unfalles zahlt, warnt ARBÖ-Verkehrsjuristin Barbara Auracher-Jäger. "Auch aus diesem Grund raten wir dringend allen Autofahrern, auf Winterreifen umzustecken oder auf das Fahrzeug zu verzichten"

Die Juristin stützt sich auf ein bisher unveröffentlichtes Urteil des Handelsgerichts Wien (vom 17. Juli 2003, 31 Cg 175/02y - 26), das nicht bekämpft wurde und damit Rechtskraft erlangte. "Demnach ist die Kaskoversicherung in solchen Fällen bei einem Unfall leistungsfrei, da sowohl eine erhebliche Gefahrenerhöhung als auch eine grob fahrlässige Herbeiführung eines Versicherungsfalles vorliegt".

Im Dezember 2000 gab es Schneeregen und Temperaturen um die Null Grad. Damals kam ein Lkw mit Sommerreifen ins Schleudern und landete, halb umgestürzt, im Straßengraben, wodurch am Fahrzeug Totalschaden entstand. Da es sich um ein Leasingfahrzeug mit Kaskoversicherung handelte, zahlte die Versicherung zwar an das Leasingunternehmen den Schadensbetrag, forderte jedoch den bezahlten Betrag vom Dienstgeber zurück. (APA)