Wien - Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) sieht in der von Siemens für die VA-Tech-Betriebe für den Fall der gänzlichen Übernahme gegebenen Standortgarantie doch auch eine Job-Garantie.

"Die Standortgarantie heißt natürlich, dass VA Tech mit seinen Standorten, mit seinen Aktivitäten vor Ort tätig bleiben wird und dass indirekt damit auch eine Beschäftigungsgarantie verbunden ist", meinte Bartenstein am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" des ORF-Radios: "Nur: Das jetzt auf Jahre genau zu beziffern, das würde vermutlich für Siemens nicht ganz leicht sein."

"Sehe keine absolut gültige Sperre"

Bartenstein zeigte sich des weiteren überzeugt, dass die österreichische Übernahmekommission von der einjährigen "Sperrfrist" für Siemens in Bezug auf VA Tech Abstand nehmen wird, wenn es im Interesse der Aktionäre ist - wovon der Minister dem Radio-Bericht zufolge ausgeht. "Ich sehe hier keine absolut gültige Sperre für Siemens. Und alles andere ist Sache von Siemens und der Übernahmekommission. Da möchte ich nicht dreinreden."

Hintergrund der Spekulationen um die Jahresfrist ist die Möglichkeit, dass der US-Konzern General Electric (GE), dem ebenfalls Interesse am VA-Tech-Konzern nachgesagt wird, gerichtlich eine Einstweilige Verfügung erwirken könnte, die Siemens zwänge, nach dem gescheiterten Übernahmeversuch im September die gesetzliche Wartefrist von einem Jahr einzuhalten. Des weiteren könnte die Transformatoren-Produktion von VA Tech im steirischen Weiz womöglich keine Aufträge mehr von GE erhalten, sobald Siemens bei VA Tech das Sagen hat, so der Bericht. Derzeit ist GE dort der Hauptauftraggeber. (APA)