Wien - Obwohl mehr als 30.000 ÖsterreicherInnen davon betroffen sind, handelt es sich um eine "unsichtbare" Krankheit, von der die wenigsten etwas wissen. Und jene, die mit ihr leben müssen, werden nicht ermutigt, davon zu erzählen. - Das Lymphödem ist eine chronische Krankheit, die bis zur Elefantiasis, der extremen Schwellung und Deformierung von Gliedmaßen, reichen kann. Bei der Tagung anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Österreichischen Lymph-Liga am kommenden Freitag Wien wollen Ärzte und Betroffene auf Schicksal und Probleme der Erkrankten hinweisen und die neuesten medizinischen Entwicklungen aufzeigen.

Das Lymphgefäßsystem ist für den Abtransport von Flüssigkeit und Eiweiß aus dem Gewebe verantwortlich. Kommt es zu einer Störung des Abtransportes bzw. der Transportkapazität, bleibt die Flüssigkeit und das Eiweiß im Gewebe zurück und es entsteht eine Schwellung - das Lymphödem. Am Häufigsten weiß die Umgebung davon, wenn eine Angehörige an Brustkrebs erkrankt ist und nach einer Operation Lymphdrainagen zur Ableitung der Lymphflüssigkeit an den Oberarmen bekommt. Doch es gibt darüber hinaus Fälle, bei denen die Krankheit schon von Geburt an besteht oder nach Verletzungen oder Eingriffen auftritt. Die PatientInnen müssen oft ein Leben lang teure Kompressions-Maßstrümpfe und aufwendige Bandagen tragen und ebenso aufwändige Behandlungen über sich ergehen lassen.

Forderungen

Dr. Walter Döller, Leitender Arzt am Zentrum für Lymphologie am LKH Wolfsberg, Kärnten, ist Präsident der Österreichischen Lymph-Liga, die bei der Jahrestagung auch ihr zehntes Bestandsjubiläum feiert. Er und seine MitstreiterInnen aus Medizin und Betroffenen haben an Sozial- und Gesundheitspolitik konkrete Forderungen.

Dazu gehört die Anerkennung der Krankheit und deren Therapie durch die Sozialversicherung - etwa durch die Kostenübernahme der mehrmals jährlich neu anzuschaffenden Kompressions-Maßstrümpfe, die pro Garnitur bis zu 400 Euro kosten. Auch sollen die teuren Behandlungskosten für regelmäßige Lymphdrainagen ebenso wie die Bandagierung von der Krankenkasse übernommen werden. (APA)