Wien - Wenn die VA-Tech-Aktien im Zuge der geplanten vollständigen Übernahme durch den Siemens-Konzern vom Kurszettel gestrichen werden, wäre dies ein großer Verlust für die Wiener Börse. "VA Tech ist einer der wichtigsten börsengelisteten Industriewerte Österreichs", sagte Börsevorstand Stefan Zapotocky am Dienstag.

VA Tech habe überdies "erheblich dazu beitragen, dass in den letzten Jahren unser Markt an internationaler Aufmerksamkeit gewonnen hat", so Zapotocky in der "Mittags-ZiB" des ORF-Fernsehens weiter. Allerdings stehe es "natürlich jedem Investor frei, anderen Investoren ein Anbot zu machen".

"Wir streben eine 100-prozentige Eigentümerschaft an, damit verschwindet VA Tech automatisch von der Börse", hatte Siemens-Österreich-Vorstandschef Alfred Hochleitner am Montag in einer Pressekonferenz in Wien erklärt. Die VA Tech werde künftig auch als Holding nicht in dieser Form bestehen bleiben. Davor hatte Siemens den Investor Mirko Kovats als Hauptaktionär der VA Tech ausgekauft und die Übernahme von dessen 16,676-Prozent-Anteil am Linzern Konzern fixiert.

Squeeze-Out bei mehr als 90 Prozent

Die Komplettübernahme des VA-Tech-Konzerns soll wie berichtet zu einem Preis von 55 Euro je Aktie erfolgen, wofür Siemens mehr als 840 Mio. Euro locker machen würde. Sobald Siemens mehr als 90 Prozent hält, könnten andere Aktionäre über ein Squeeze-Out hinausgedrängt werden.

Während des Handels haben die VA-Tech-Aktien am Dienstag bereits bis auf 56,48 Euro zugelegt. Um 13.20 Uhr lagen sie mit 55,40 Euro jedoch nur noch 0,18 über dem Vortagesschluss. Am Montag hatten die Titel um 8,43 Prozent auf 55,30 Euro zugelegt. (APA)