Die Idee zu dem Buch entstand, als sich 2001 Seniorenstudierende an der Universität Wien in den Räumlichkeiten der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) versammelten und ein gemeinsames Projekt in Angriff nehmen wollten. Gewählt wurde nach längeren Diskussionen das als einziges alle verbindende Thema "Kriegsende 1945", mit dem sich die Senioren in autobigrafischen Texten auseinander setzen sollten. Einige gingen zusätzlich in Seniorenheime, um sich dort von noch Älteren deren Geschichten erzählen zu lassen. Anschließend wurde über die betreffende Zeit und die Beiträge noch einmal in der Gruppe diskutiert.
Erinnerungen von 18 Personen
Der nun vorliegende Band enthält die Erinnerungen von 18 Personen, die das Kriegsende in verschiedenen Regionen Europas und den USA erlebt haben. Sie waren zum Teil noch Kinder bzw. Jugendliche und junge Erwachsene, dementsprechend unterschiedlich sind die Erfahrungen jedes einzelnen. Umrahmt werden die Berichte von zwei wissenschaftlichen Beiträgen.
So nimmt im ersten Teil des Buchs der Historiker und ehemalige Leiter der Bibliothek für Zeitgeschichte, Peter Malina, die Themen "Autobiografisches Erinnern" und "Kindheit und Krieg" wissenschaftlich unter die Lupe. Dabei analysiert er, wie das Schicksal der damaligen Kriegskinder mit jenem der Eltern verbunden waren und welche Strategien den Jugendlichen offen standen, um das Erlebte zu verarbeiten.