Generaldirektorin Monika Lindner war die "Verösterreicherung" des Fernsehprogramms immer ausdrückliches Anliegen. Jetzt müsste ihr Herz höher schlagen: Der ORF setzt zum "Gedankenjahr 2005" den umfangreichsten Programmschwerpunkt seiner Geschichte. Allen voran Hugo Portischs Vierteiler Die Wiedergeburt Österreichs. Mit zum Teil unveröffentlichtem Material (z. B. aus Moskau) dokumentiert Portisch voraussichtlich ab 20. April die Nachkriegsjahre der Republik.

Am Jubiläumstag des Staatsvertrages, dem 15. Mai, heißt es im Fernsehen Ein Tag für Österreich: Eine elfstündige Sondersendung in ORF 2 steht am Programm, die Landesstudios machen eifrig mit. Sie liefern etwa Porträts von Österreichern, die an dem Tag ihren 50. Geburtstag feiern.

In Versteckt unterm Hakenkreuz stellt Helene Maimann am 7. Mai die Ergebnisse des Schülerprojekts "A Letter to the Stars II" vor, bei dem ehemals Verfolgte interviewt wurden. Alltagsleben in den Zonen zeigt der Fünfteiler Die Alliierten in Österreich ab September.

Dazu kommt Unterhaltsames: Alfred Dorfer zeichnet für die zehnteilige TV-Serie Das "11er-Haus" verantwortlich. Gelegenheit zur Wiederaufbereitung bietet die Reihe Best of ORF: Wiedersehen mit Fernsehfilmen wie "Eine blassblaue Frauenschrift" von Axel Corti. Harald Sicheritz' Spielfilm "Im Reich der Reblaus" oder das Österreichquiz am "Millionenshow"-Sendeplatz, zahlreiche Liveübertragungen von Republiksfeierlichkeiten, Dokumentationen über 50 Jahre Bundesheer oder 50 Jahre österreichische Kulturgeschichte, zwei Hauptabendshows und das traditionelle Konzert für Österreich am Nationalfeiertag runden das üppige Angebot ab. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 10.11.2004)