Die bosnisch-serbische Regierungskommission war Ende letzten Jahres auf Druck der vom Briten Paddy Ashdown geführten Protektoratsbehörde eingerichtet worden - mit dem Ziel, historische Klarheit über die Vorkommnisse beim größten Massaker in Europa nach Ende des Zweiten Weltkrieges zu erlangen.
Strafverfolgung gerade erst begonnen
Fassier gab nicht bekannt, ob Täternamen in dem Report enthalten seien, was vor allem die Angehörigen der Opfer fordern. Klarheit darüber wird wohl erst durch die Veröffentlichung des Berichts, voraussichtlich noch vor Jahresende, geschaffen werden. Fassier kritisierte, "dass ein Großteil der Arbeit noch getan werden muss: Schließlich haben Exhumierungen, Identifizierungen, Ermittlungen und Strafverfolgungen gerade erst begonnen."
Wegen seiner Rolle bei den Vorkommnissen in Srebrenica ist auch der frühere bosnisch-serbische Präsident Radovan Karadzic vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt. Erst im April hatte das Tribunal im Verfahren gegen General Radislav Krstic festgestellt, dass in Srebrenica Völkermord begangen worden sei.