FRANZ SCHUBERTS LETZTE LIEBE (A 1926)

Foto: Filmarchiv

Wien - In Kooperation mit der Ausstellung "Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war", die das Wien Museum vom 25. November bis 28. März 2005 im Künstlerhaus zeigt, präsentiert das Filmarchiv Austria einige repräsentative Filme, die das fiktive Alt-Wien thematisieren und unter diesem Aspekt zu neuer Betrachtung einladen.

Die gleichnamige Schau zeige, wie der österreichische Spielfilm Bilder des Vormärz-Wiens mit unterschiedlichen Konzeptionen und Ideologien realisiere, kündigt das Filmarchiv an: "Die Geschichte dieser Bilder umgibt die Stadt mit Bedeutung und Lesarten, die mit den gängigen Vorstellungen des Vormärz-Wiens nicht zur Deckung kommen." In vielen Fällen wird ein Künstler als Personifizierung der Stadt rekonstruiert, etwa Franz Schubert ("Leise flehen meine Lieder") oder Ferdinand Raimund ("Brüderlein fein"). Zu sehen ist auch die erste Verfilmung von Schuberts Leben, "Franz Schuberts letzte Liebe" (1926).

Klischeeburleske als Ausklang

Neben den klassischen Künstlerbiografien wird der im Wien des Jahres 2032 spielende utopische Werbefilm für die sozialistischen Landtagswahlen, "Die vom 17er Haus" (1932), gezeigt. Auf dem Programm stehen weiters Willy Forsts Klassiker "Maskerade" (1934) mit Paula Wessely und sein Film "Operette" (1940), ein Schnellführer durch die Geschichte des Genres. Mit Ernsts Marischkas "Verklungenes Wien" (1951) klingt auch die Retrospektive aus: Der Film ist über weite Strecken eine Klischeeburleske, deren Darsteller in musicalartigen Gesangseinlagen möglichst viel an bekannten Wienerliedgut in die Handlung zu integrieren versuchen.

Die Ausstellung "Alt-Wien. Die Stadt, die niemals war" soll unter dem Aspekt "Alt gegen Neu" 200 Jahre Stadtgeschichte nachzeichnen. Sie berichtet von Konflikten zwischen "Demolierern" und "Bewahrern", untersucht Stereotypen der Wien-Nostalgie, versteht sich aber auch als Einladung, über die Zukunft Wiens nachzudenken. (APA)