Die österreichische Landbevölkerung hat den Rückstand
bei der Internet-Nutzung gegenüber den Städtern beinahe schon
aufgeholt. Während 64 Prozent der WienerInnen bereits privat online gehen,
sind es im Österreich-Schnitt 56 Prozent. Speziell kleinere
Ortschaften unter 5.000 EinwohnerInnen hätten "deutlich aufgeholt", so
das Ergebnis des
GfK
Online Monitors für das 3. Quartal 2004 (4.500
Telefoninterviews). Europaweit liegt Österreich bei der
Internetnutzung nahezu gleichauf mit Deutschland (57 Prozent), aber
deutlich hinter der Schweiz (62 Prozent). In den USA beträgt die
Online-Rate 69 Prozent.
40 Prozent im Jahr 2000
Im Jahr 2000 nutzten österreichweit 40 Prozent das Internet, in
den vergangenen vier Jahren hat es ein Plus von 40 Prozent gegeben.
Dabei legten Ortschaften bis 5.000 EinwohnerInnen um 54 Prozent zu, in
Städten über 50.000 bis 1 Mio. EinwohnerInnen stieg der Wert um 23
Prozent. In Wien gab es ein Plus von 35 Prozent. Die geringste
Onlinenutzung gibt es im Burgenland und Kärnten, wobei das Burgenland
besonders starke Zuwächse aufweisen würde, so die Meinungsforscher
von GfK.
Dynamische Entwicklung ist vorbei
Grundsätzlich sei aber die dynamische Entwicklung des
Internetmarktes vorbei, eine gewisse Stagnation ist seit 2003 zu
beobachten. Wobei Frauen den Rückstand zügig aufholen. Während Männer
von 2000 bis 2004 ein Plus von 26 Prozent verzeichneten, legte die
weibliche Bevölkerungshälfte beim Internetzugang um satte 61 Prozent
zu. Das ist allerdings nichts gegen die Senioren. Die Altersgruppe
der über 60-Jährigen hat in den vergangenen Jahren ein Plus von
sagenhaften 350 Prozent verzeichnet - allerdings von minimalem Niveau
ausgehend. Derzeit sind laut GfK 18 Prozent dieser Bevölkerungsgruppe
online. Zum Vergleich: Bei den 14- bis 19-Jährigen sind es 92
Prozent.
Fernsehen voran
Laut aktuellen Zahlen des Online-Vermarkter-Verbands
EIAA (European Interactive Advertising Association)
sind 42 Prozent der
EuropäerInnen täglich online - beruflich oder privat. "Fakt ist, dass sich
das Medium Internet zum wichtigen Lebensbestandteil der Menschen
entwickelt hat", sagte Verbandschef Michael Kleindl. Auf das
weltweite Datennetz entfallen der Studie zufolge inzwischen 20
Prozent der gesamten Medien-Nutzung in Europa - im Jahr 2003 waren es
vorangegangenen Erhebungen zufolge noch rund 10 Prozent. Das Internet
rangiere damit noch vor Zeitschriften (sieben Prozent) und Zeitungen
(10 Prozent Anteil) als viel genutztes Medium. Das Fernsehen nehme
mit 33 Prozent Anteil aber auch weiterhin den größten Raum ein.(APA)