"Das ist ein neuer 19. Juli!", erklärte Ortega am Dienstag auf einer Kundgebung in Managua. Am 19. Juli 1979 hatte ein Volksaufstand unter Führung der Sandinisten die Familiendiktatur des Somoza-Clans beendet. Die Sandinisten regierten das Land bis zu ihrer Wahlniederlage vor vierzehn Jahren. Ihre Regierungszeit war vom Konflikt mit den USA und den von Washington gesteuerten rechtsgerichteten Contra-Rebellen gekennzeichnet.
Nicaragua
Nicaragua: Sieg der Sandinisten bei Kommunalwahlen
Erster Wahlerfolg der Oppositionspartei seit Niederlage bei Parlamentswahlen 1990 - Journalistin ermordet
Managua - In Nicaragua hat die oppositionelle
linksgerichtete Sandinistische Befreiungsfront (FSLN) bei den
Kommunalwahlen vom vergangenen Sonntag ihren ersten großen Sieg seit
ihrer Niederlage bei den Parlamentswahlen von 1990 davongetragen. Sie
kontrolliert nunmehr nach Auszählung aller Stimmen die Mehrheit der
Gemeindevertretungen des mittelamerikanischen Landes. In der
Hauptstadt Managua wurde Bürgermeister Dionisio Marenco, ein enger
Vertrauter von FSLN-Chef und Ex-Präsident Daniel Ortega, triumphal
wiedergewählt.
Eine Journalistin, die über die Wahlen in Nicaragua berichtet hat,
ist von Unbekannten ermordet worden. Maria José Bravo wurde auf dem
Weg von einem Wahlbüro zu einer Demonstration am Dienstag mehrfach in
die Brust geschossen, wie ihre Zeitung "La Prensa" berichtete. Die
Polizei in Juigalpa, rund 100 Kilometer östlich der Hauptstadt
Managua, nahm drei Verdächtige fest. (APA/AP)