Zeitzeugen
Judith Jaegermann musste bereits als Kind antisemitische Ausschreitungen in Karlsbad und Prag miterleben, wurde später nach Theresienstadt und Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie überlebte das Lager, Zwangsarbeit und einen Todesmarsch nach Bergen-Belsen, ehe sie von den Briten befreit wurde und als 16-Jährige nach Palästina kam.
Auf Kurt Schubert, der auch im katholischen Widerstand tätig war, geht die Gründung des Instituts zur Erforschung der jüdischen Kultur und Geschichte an der Universität Wien - dem ersten seiner Art im deutschen Sprachraum - zurück. Ebenfalls eingeladen ist die Litauerin Fanja Branzowska-Iocheles, eine der wenigen noch lebenden Partisaninnen von Vilnius.
Die Rolle der Religion
Die Auswahl der Zeitzeugen unterstreicht den Hauptaspekt der heurigen Matinee: Welche Bedeutung kam der Religion zu - der der jüdischen Opfer, für die die erlittenen Gräueltaten auch zur Prüfung ihres Glaubens wurden, aber auch der christlichen Religion der Täter und der Rolle der Kirchen in der Zeit der Pogrome?