"Wir können Sicherheitsprobleme nicht mit militärischen Mitteln lösen und keinesfalls mit militärischen Mitteln allein", sagte Sachs. Niemandem sei dies je gelungen, "denn hungrige und verzweifelte Menschen werden verzweifelte Dinge tun". Von den 22 größten Geberländern geben die USA nach seinen Angaben den niedrigsten Prozentsatz ihres Bruttoinlandsprodukts für die Entwicklungshilfe aus, nämlich 0,14 Prozent. Das Ziel, das sich alle Staaten vor 34 Jahren gesetzt hätten, liege bei 0,7 Prozent. "Uns fehlen pro Jahr ungefähr 50 bis 55 Milliarden Dollar."
USA
Harsche UNO-Kritik an den USA wegen geringer Entwicklungshilfe
Leiter des Milenium-Projekts Sachs: "Sicherheitsprobleme nicht mit militärischen Mitteln lösbar"
New York - Ein ranghoher UN-Vertreter hat die USA für ihr
im Vergleich zu den Militärausgaben verschwindend geringes
Entwicklungshilfebudget scharf kritisiert. Washington gebe jährlich
450 Milliarden Dollar für die Streitkräfte aus, aber nur 15
Milliarden für die Unterstützung armer Länder. Die USA begäben sich
damit auf einen "sehr gefährlichen Weg", sagte Jeffrey Sachs, der
Leiter des UN-Millennium-Projekts zur Bekämpfung von Hunger und
Armut.
Der beste Weg zum Frieden sei, das Problem zu lösen, "wie Menschen
auf dem Planeten überleben können", sagte Sachs am Dienstag in New
York. Die Welt wäre sicherer, wenn mehr Menschen genug zu essen
hätten und wenn sie Zugang zu medizinischer Versorgung, sauberem
Trinkwasser und die Aussicht auf eine bessere Zukunft hätten,
erklärte er. Gegenwärtig sei es aber so, dass die USA hunderte
Milliarden Dollar für den militärischen Ansatz ausgäben und sich dann
über jegliche Forderung beschwerten, etwas für Entwicklungshilfe zu
zahlen. Sachs ist Direktor des Earth Institute an der New Yorker
Columbia-Universität und Sonderberater von UN-Generalsekretär Kofi
Annan. (APA/AP)