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Mehrere hundert Menschen verfolgten die Trauerfeier auf riesigen Bildschirmen vor dem Gebäude

Foto: APA/ Olaf Kraak
Amsterdam - Hunderte Menschen haben am Dienstagabend in Amsterdam Abschied von dem am 2. November auf offener Straße ermordeten Filmregisseur und Publizisten Theo van Gogh genommen. Nur die Angehörigen und Freunde, etwa 150 Menschen, waren zu der im niederländischen Fernsehen direkt übertragenen Zeremonie im Krematorium zugelassen. Mehrere hundert Menschen verfolgten die Trauerfeier auf riesigen Bildschirmen vor dem Gebäude. Van Goghs Mutter äußerte sich in ihrer Trauerrede besorgt über die künftige Entwicklung in den Niederlanden. Hauptverdächtiger für den Mord an dem islamkritischen Filmemacher ist ein 26-jähriger Niederländer marokkanischer Abstammung.

Umfrage

Unterdessen haben sich in einer Umfrage 40 Prozent der Niederlande dafür ausgesprochen, dass sich Muslime in den Niederlanden nicht mehr heimisch fühlen sollten. 90 Prozent der 1900 Befragten wünschten sich laut der am Dienstag veröffentlichten Umfrage einen verschärften Kampf gegen den Terrorismus, auch auf Kosten der bürgerlichen Freiheiten.

80 Prozent gaben an, sie hofften nach dem Mord an van Gogh auf eine Verschärfung der Einwanderungspolitik. Von den rund 16 Millionen Einwohnern der Niederlande sich etwa 900.000 Muslime; 300.000 von ihnen stammen aus Marokko. (AFP, red, DER STANDARD Printausgabe 11.11.2004)