Athen - Griechische Archäologen glauben in Theben das "Geburtshaus" des Herakles entdeckt zu haben. Im Zentrum der mittelgriechischen Stadt stießen sie auf die Fundamente eines Hauses, das in der Antike als Geburtsstätte des Helden der griechischen Mythologie galt. In dem Heiligtum suchten die Menschen damals um Orakel nach, wie sie ihre Problem lösen könnten. Die Fundamente wurden auf einem rund 335 Quadratmeter großen Privatgrundstück freigelegt, berichtete die Athener Presse am Donnerstag über den von Archäologen als "sensationell" bewerteten Fund.

Freigelegte Orakel-Stätte

Ebenfalls freigelegt wurden die Überreste einer zweiten, direkt mit dem Herakles-Haus verbundenen Orakel-Stätte. Dieser Tempel war dem Gott Apollon geweiht, der das Ideal der Schönheit verkörperte, aber zugleich für Recht, Ordnung und Frieden stand. Anders als im berühmten Delphi, wo Apollon-Orakel wie in Trance unter Einfluss von Rauschmitteln gesprochen wurden, diente in Theben das Ausdeuten von Asche als Medium. Die Asche (Spodium) gewann man durch das Verbrennen von Holz und anderen Opfergaben.

380 Gefäße und zahlreiche andere ausgegrabene Gegenstände seien Indizien, dass es sich um die Stätte jenes Apollon-Orakels handle, das der im zweiten Jahrhundert nach Christus lebende Schriftsteller Pausanias nach einem Besuch Thebens beschrieben habe, zitierte die griechische Presse am Donnerstag den Archäologen Vassilios Aravantinos.

Die Ausgrabungen sollen in den nächsten Monaten fortgesetzt werden. Die Archäologen hoffen, in der nächsten Zeit weitere Funde zu machen, mit denen sie ihre These vom Herakles-Haus wissenschaftlich untermauern können. (APA/dpa)