Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor von einer iranischen Quelle erfahren, die Chance für eine Annahme des mit EU-Vertretern ausgehandelten Kompromisses sei größer als 50 Prozent. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer hatte allerdings zuvor in Berlin gesagt, die Gespräche Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit dem Iran über dessen Atomprogramm hätten noch zu keinem Durchbruch geführt.
Iran
Verhaltene EU-Reaktion auf Erklärung zum Atomprogramm
Teile des umstrittenen Programms werden eingefroren, um UNO-Sanktionen abzuwenden - "Erklärung nicht allzu enttäuschend"
Wien - Mit Zurückhaltung ist in der EU eine Antwort
des Iran aufgenommen worden, mit der das Land auf das geforderte
Einfrieren von Teilen seines umstrittenen Atomprogramms reagiert hat.
Die Erklärung sei nicht allzu enttäuschend, aber auch nicht völlig
konkret ausgefallen, verlautete am Donnerstag aus diplomatischen
Kreisen der Europäischen Union. Die Antwort sei am Abend den
Botschaftern Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs in Teheran
übermittelt worden. Die drei EU-Staaten hatten dem Iran mit einer
diplomatischen Offensive dabei helfen wollen, dass eine Weitergabe
des Themas an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vermieden
werden kann. Der Rat könnte Sanktionen gegen die Islamische Republik
verhängen.
Die drei EU-Staaten hatten am Wochenende mit Vertretern des Iran
eine vorläufige Vereinbarung über die Aussetzung der
Uran-Anreicherung des Landes erreicht, die aber von der Regierung in
Teheran noch gebilligt werden muss. Die zunächst schon für Mittwoch
erhoffte Antwort des Iran hatte sich verzögert, da es offenbar im
Iran Streit über die Zusammenarbeit mit den Staaten des Westens gab.
Die USA haben dem Ansatz der Europäer, eine Lösung auf dem
Verhandlungsweg zu erreichen, zwar zugestimmt, sehen ihn aber mit
Misstrauen und halten die Drohung mit UN-Sanktionen aufrecht. Sie
werfen dem Iran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Programms
Atomwaffen zu entwickeln, was der Iran vehement bestreitet. (APA/Reuters)