Dem US-Offizier drohte ein Strafe von bis zu einem Jahr, doch das Militärgericht in Camp Pendleton wies den Anklagepunkt der Körperverletzung zurück. Verurteilt wurde Paulus wegen Pflichtversäumnis und Misshandlung.
Irak
US-Soldat wegen Tod von irakischem Häftling aus Armee entlassen
Häftling wurde auf seinen Befehl am Genick aus Zelle geschleift, ausgezogen und sieben Stunden unbeaufsichtigt liegen gelassen
Camp Pendleton - Im Zusammenhang mit dem Tod eines
Irakers in US-Haft ist ein Offizier der Marineinfanterie am
Donnerstag zum Ausschluss aus den Streitkräften verurteilt worden.
Major Clarke Paulus war Kommandant des Gefängnisses Whitehorse im
Südirak, in dem Nagem Sadoon Hatab im Juni 2003 starb. Der Häftling
wurde nach einem Krankheitsschub auf Befehl Paulus am Genick aus
seiner Zelle geschleift, ausgezogen und sieben Stunden
unbeaufsichtigt liegen gelassen. Danach war er tot.
Unterdessen verlegten die US-Streitkräfte das Verfahren gegen drei
weitere Soldaten wegen Misshandlung irakischer Gefangener von Bagdad
in die USA. Ein Grund wurde zunächst nicht genannt. Die Verteidigung
drängte seit Monaten auf eine Verlegung des Verhandlungsortes. Unter
anderem hieß es, in Bagdad sei eine Zeugenvernehmung zu schwierig.
Nun sollen die Fälle in Fort Hood in Texas verhandelt werden. Javal
Davis, Charles Graner und Sabrina Harmann wird vorgeworfen, im
Gefängnis Abu Ghraib irakische Häftlinge erniedrigt und misshandelt
zu haben. (APA/AP)