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Der Leichnam Yassir Arafats wird in Clamart in einen Hubschrauber geladen.

Foto: AP

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Der Sarg Yassir Arafats wird am Militärflughafen Villacoublay bei Paris in ein Flugzeug geladen.

Fotos: Reuters

Infografik: Arafats Begräbnis in Ramallah

Der Leichnam von Palästinenserchef Yassir Arafat ist auf dem Weg zurück nach Ramallah, über Kairo, wo eine Trauerfeier mit internationaler Beteiligung abgehalten wird.

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Paris/Kairo - Am frühen Nachmittag, knapp zehn Stunden nach dem offiziellen Tod des palästinensischen Präsidenten, setzt ein Hubschrauber auf dem Gelände des Militärspitals Percy im Pariser Vorort Clamart auf. Damit beginnt der lange Weg der Rückführung des Leichnams von Yassir Arafat, der wohl am Freitag am Sitz der palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah bestattet werden soll. "Arafat verstarb am 11. November 2004 um 3.30 Uhr", verlas Christian Estripeau, oberster Militärarzt in Percy, am frühen Morgen am Spitaleingang. Die Todesursache blieb bis zuletzt unklar. Frankreichs Staatschef Jacques Chirac erwies Arafat am Donnerstag noch die letzte Ehre und begab sich an das Totenbett.

Nach einer kurzen Zeremonie am Militärflughafen Villacoublay bei Paris im Beisein von Premier Jean-Pierre Raffarin und Außenminister Michel Barnier brachte am Abend eine Maschine der französischen Armee die Leiche des 75-Jährigen nach Kairo. Im Anschluss an das letzte Freitagsgebet im muslimischen Fastenmonat Ramadan wird Arafat dann in einer militärischen Trauerzeremonie in der Faisal-Moschee in der Nähe des internationalen Flughafens von Kairo geehrt werden.

Feierlichkeiten

Noch am Donnerstagabend wollten eine Reihe von EU-Außenministern in Kairo über die politische Lage nach dem Tod Arafats beraten. Vor allem der spanische Außenminister Miguel Ángel Moratinos, ein früherer EU-Nahostbeauftragter, drängt nun auf einen Neustart der Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern.

An den Feierlichkeiten in Arafats Geburtsland Ägypten wollen zahlreiche ausländische Politiker teilnehmen. Für Österreich reist Vizekanzler Hubert Gorbach an, die EU vertritt der niederländische Außenminister Bernard Bot und der Außenpolitikbeauftragte Javier Solana. Auch die anderen EU-Staaten entsenden Außenminister.

Sowohl die USA wie Russland - beide sind neben der EU und der UNO Teilnehmer am Nahostquartett - senden nur Vizeminister: William Burns, einen der stellvertretenden US-Außenminister, und Alexander Saltanow, ein russischer Vizeaußenminister.

Ausschluss der Öffentlichkeit

Die Begräbnisfeier für Arafat in Kairo findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Ein Sprecher des ägyptischen Innenministeriums begründete das damit, dass die 25-minütige Zeremonie, zu der am Freitag Regierungsvertreter aus aller Welt erwartet werden, ein offizielles Militärbegräbnis sei, "das der Öffentlichkeit nicht offen steht".

Nach der Trauerfeier in Kairo wird Arafats Leichnam in einem Militärhubschrauber nach Ramallah geflogen, wo er in der Mukata, dem Hauptquartier, wo Arafat die letzten Jahre quasi im Hausarrest zugebracht hat, beigesetzt wird. (AFP, Reuters, dpa, red/DER STANDARD, Printausgabe, 12.11.2004)