Wiens Bürgermeister trabt zu einer VIP-Vorabparty für einen Ball, der in drei Monaten stattfindet. Medientrainer raten, statt der "ZiB"- Dominic Heinzls "Hi Society"-Kamera zu suchen. Ein Herrenmodelabel eröffnet in Wien - und lässt echte Playmates mit Kunden posieren (ja, Letztere sind bekleidet). Und für die kommende "Nacht der 1000 PS" wurden Promis Mittwochabend zur Boxenluderparty gebeten. Samt medialen Putzerfischen versteht sich.
"Klappern gehört zum Handwerk"
Was das mit H & M und Lagerfeld zu tun hat? Natürlich nichts. Oder eben alles. Rümpften Politiker einst die Nase, als prollige FP-Buben durch Diskotheken zogen, sagt beim Ballvorfest nun Michael Häupl, "klappern gehört zum Handwerk". Rechneten einst nur Lugners vor, was der Opernball an Inseraten erspare, weiß heute jeder Unternehmer, dass der Wert des eigenen Namens am Charityscheck im TV größer ist, als die darauf vermerkte Summe. Und während Künstler früher Jeanne & Raftl für einen schlechten Ersatz für "Treffpunkt-Kultur"-Präsenz hielten, herrscht heute Realismus. Die Botschaft wurde verstanden: Wer nicht inszeniert, verliert - wo ließe sich Inszenierung besser transportieren als in Foren, deren Aufgabe es schlicht nicht ist, zu hinterfragen. Ein Depp, wer sich anderswo zu Markte trägt.
Service nicht Inszenierung