New York/Abidjan/London - UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die
Medien in Cote d'Ivoire für ihre Aufstachelung zu
Gewalt und Fremdenhass verurteilt. Annan bedauere zutiefst die
menschlichen Verluste in dem Land und verurteile in diesem
Zusammenhang die "Hass-Medien", die Spannungen verstärkten und zu
Fremdenhass und Gewalt aufstachelten, sagte Annans Sprecher Fred
Eckhard in New York.
Internationales Recht
Annan erinnere alle Betroffenen daran, dass sie für ihre Taten
nach internationalem Recht zur Verantwortung gezogen werden könnten.
Der UN-Generalsekretär fordere die Behörden auf, alles zu tun, um
"eine verheerende Rückkehr des innerethnischen Konflikts zu
verhindern und der Gewalt gegen unschuldige Zivilisten und die
Zerstörung ihres Besitzes ein Ende zu setzen".
Rundfunk- und Fernsehstationen in dem westafrikanischen Staat
hatten in den vergangenen Tagen massiv fremdenfeindliche Parolen
gesendet, vor allem anti-französische, und zur Gewalt aufgerufen. Bei
den Unruhen wurden seit vergangener Woche unterschiedlichen Angaben
zufolge zwischen 22 und 64 Menschen getötet. Am Wochenende war es in
Cote d'Ivoire zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Ausländer, vor
allem Franzosen, gekommen. Vorausgegangen war ein ivorischer
Luftangriff auf die Rebellenhochburg Bouake, bei dem am Samstag neun
französische Soldaten und ein US-Bürger getötet wurden. Die
französische Armee zerstörte daraufhin die beiden einzigen
Kampfflugzeuge des Landes und zog den Ärger der Regierungsanhänger
auf sich.
Evakuierungen
Am Donnerstagabend wurden 500 weitere Franzosen und andere
Ausländer aus Cote d'Ivoire ausgeflogen. Die von Frankreich
gecharterte Boeing 747 habe die ivorische Wirtschaftsmetropole
Abidjan am späten Donnerstag Richtung Paris verlassen, sagte ein
französischer Armeevertreter. Seit
Mittwoch brachten insgesamt fünf Maschinen hunderte Ausländer außer
Landes. Nach Angaben aus französischen Diplomatenkreisen sollten am
Freitag 770 weitere Ausländer evakuiert werden. Die deutsche
Bundesluftwaffe hilft Frankreich bei den Evakuierungen.
Der britische Verteidigungsminister Geoffrey Hoon hat indessen angekündigt, bei der Evakuierung von Britischen Staatsbürgern behilflich zu sein. Seinen Angaben zufolge seien "liaison teams" schon in der Hauptstadt Abidjan sowie in Ghanas Metropole Accra tätig. Rund 300 britische Soldaten würden für einen sicheren Verlauf der Evakuierungen sorgen. (APA/AFP/red)