Auf dem Chip verankerte Biomoleküle - "Fängermoleküle" - binden Moleküle aus einer Lösung. Damit entsteht ein hoch empfindliches Sensorsystem für DNA oder Proteine. So ließen sich etwa schnell vor Ort Erreger der Lungenkrankheit Sars feststellen. Der Sprecher des Forscherteams, Rainer Hintsche, erläuterte, dieser Chip funktioniere wie ein chemisches Labor, in dem zum Beispiel Blutproben untersucht werden können - nur schneller und kompakter als bisher. Ziel war es, ökonomisch sinnvolle, in großen Stückzahlen herstellbare Sensorsysteme zu entwickeln.
Welt
"Labor auf dem Chip" gewinnt deutschen Zukunftspreis 2004
Berlin - Ein Wissenschaftlerteam im
schleswig-holsteinischen Itzehoe hat den vom deutschen
Bundespräsidenten ausgelobten Deutschen Zukunftspreis 2004 für seinen
Biochip gewonnen. Dies teilte Präsident Horst Köhler am
Donnerstagabend in Berlin mit. Das Fraunhofer- Institut für
Siliziumtechnologie in Itzehoe entwickelte zusammen mit Forschern von
Siemens und Infineon ein "Labor auf dem Chip". Die Wissenschaftler
setzten sich unter vier Spitzenteams durch. Der Preis ist mit 250.000
Euro dotiert.
Hintsche sicherte zu, alles tun zu wollen, damit der Chip in
Deutschland produziert wird. Bevor allerdings die Innovation in die
Massenproduktion gehen könne, "brauchen wir einen langen Atem", sagte
der Forscher bei der Preisverleihung. Das Produkt solle "etwas werden
für jedermann, etwa so wie heute schon ein PC."
(APA/dpa)