Mit der Situation in Falluja, in der seit rund einer Woche eine Offensive zur Zerschlagung des sunnitischen Rebellen- Widerstands läuft, sei die Lage in Mossul jedoch nicht vergleichbar, sagte Ham. Die Vorfälle in der vergangenen Woche seien zwar "alarmierend" gewesen, aber Berichte, wonach die Stadt völlig außer Kontrolle geraten sei, seien übertrieben. Er sei aber sicher, dass noch nicht alle Probleme bewältigt seien, fügte er in einem Telefon-Interview hinzu.
Heftige Gefechte mit Aufständischen
In Mossul hat sich die irakische Nationalgarde nichtsdestotrotz am Sonntag heftige Gefechte mit Aufständischen geliefert. Die Gegner beschossen sich aus automatischen Waffen und mit Raketen, wie ein AFP-Korrespondent aus Mossul berichtete. Besonders heftige Zusammenstöße gab es in der Nähe eines Polizeikommissariats im Stadtteil Sanjali. Auch in anderen Stadtteilen kam es immer wieder zu sporadischen Gefechten zwischen Rebellen und Sicherheitskräften.
In Mossul mit seiner gemischten Bevölkerung aus Kurden und Arabern könnten die Aufständischen aber kaum mit Akzeptanz bei breiten Schichten rechnen, sagte Ham. Mossul werde kein zweites Falluja werden, versicherte er. Ein anhaltendes Problem dürfte die Loyalität der Polizeitruppen dort sein. Der Polizeichef von Mossul war in der vergangenen Woche entlassen worden. Zahlreiche Polizisten waren desertiert, mindestens neun der 33 Polizeistationen waren zumindest zeitweilig Aufständischen in die Hände gefallen, die die Waffenarsenale und Polizeifahrzeuge plünderten.