Der in die Affäre um die Berliner Opernstiftung
verwickelte Feuilletonchef der Zeitung "Der Tagesspiegel", Peter von
Becker, gibt seinen Posten ab. Nachfolger seien zum 1. Dezember
Christiane Peitz und Rüdiger Schaper, die die Kulturredaktion
gleichberechtigt leiten sollen, teilte die Chefredaktion am Freitag
mit. Becker, der siebeneinhalb Jahre das "Tagesspiegel"-Feuilleton
leitete, trete auf eigenen Wunsch ab und werde für das Blatt weiter
als Kulturautor tätig sein.
"Intrigen"
Becker war in die Kritik geraten, weil er Kultursenator Thomas
Flierl (PDS) aus einem Hintergrundgespräch mit dem Geschäftsführer
der Frankfurter Bühnen, Bernd Fülle, per E-Mail berichtet hatte.
Darin hatte sich Becker laut "Spiegel"-Bericht negativ über Fülles
Eignung für die Leitung der Opernstiftung geäußert. Fülle, der
zusammen mit dem Basler Intendanten Michael Schindhelm im Rennen war,
hatte anschließend abgesagt und Flierl "Intrigen" vorgeworfen.
Fehler eingeräumt
Der Senator hatte am Donnerstag vor dem Berliner Abgeordnetenhaus
Fehler bei der Suche nach einem Chef für die Opernstiftung
eingeräumt. Er wies jedoch den Eindruck zurück, er habe Becker mit
der Befragung Fülles beauftragt. Der wegen seiner Stasi-Aktivitäten
belastete Schindhelm gilt weiterhin als Kandidat und soll noch im
November vom Stiftungsrat gehört werden. (APA)