Abidjan - Die Regierung von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) hat eine Untersuchung zu dem Angriff auf französische Soldaten am Samstag vergangener Woche eingeleitet. "Wir haben nur eine Mission, nur ein Ziel, die Wahrheit herauszufinden", sagte der leitende Militärstaatsanwalt Ange Kessi am Freitag im Fernsehen. Bei dem Luftangriff wurden neun französische Soldaten und ein amerikanischer Entwicklungshelfer getötet. Regierungspolitiker sprachen von einem Irrtum. Die französischen Streitkräfte zerstörten als Vergeltung die gesamte Luftwaffe des von Unruhen erschütterten westafrikanischen Staates.

UNO soll an Untersuchung teilnehmen

Das Militär wolle die Vereinten Nationen bitten, an der Untersuchung teilzunehmen, sagte Kessi der Nachrichtenagentur AP. Außerdem soll eine blutige ausländerfeindliche Demonstration in Abidjan untersucht werden. Unklar war, ob Regierungstruppen oder französische Soldaten das Feuer eröffneten.

Frankreich wies unterdessen Vorwürfe eines zu harten Vorgehens zurück: Die Soldaten hätten in Selbstverteidigung gehandelt und nur ein absolutes Minimum getan, sagte der Kommandant der französischen Truppen, General Henri Bentegeat. Seit Beginn der Unruhen kamen mindestens 27 Menschen ums Leben, mehr als 1.000 wurden verletzt, mehrere Europäerinnen wurden vergewaltigt. Die Regierung erläuterte, mindestens 62 Loyalisten seien ums Leben gekommen. Seit Donnerstag ist die Lage wieder verhältnismäßig ruhig. (APA/AP)