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Edgar G. Ulmer wurde am 17. September 1904 in Olmütz geboren, verbrachte Jahre seiner Kindheit in Wien und starb 1972 in Woodland Hills, Kalifornien. So viel ist sicher.

Weiters ist bekannt, dass er mehrere Dutzend Filme drehte. Davon abgesehen, hat er Person und Wirken selber Zeit seines Lebens fiktionalisiert. In diesem Herbst wäre Ulmer hundert Jahre alt geworden. Deshalb hat sich der Wiener Regisseur Michael Palm auf die Suche nach dem "King of the B's" begeben und ihm einen speziellen Dokumentarfilm gewidmet. Einen, der sich gewissermaßen an dessen Art des (filmischen) Erzählens anschmiegt. Detour, also Umweg, heißt einer von Ulmers schönsten Filmen, und der Titel wird Programm.

"Edgar G. Ulmer - Der Mann im Off" besteht zwar wie viele andere Dokumentationen auch aus Interviews und Filmausschnitten. Allerdings werden diese eingebunden in Ulmer'sche Inszenierungsstrategien und andere filmische Manipulationen der äußeren Wirklichkeit.

Joe Dante und John Landis "unterhalten" sich via Schuss-Gegenschuss-Verfahren in einer Limousine über Ulmers Einfluss auf nachkommende Generationen. Die Schauspieler John Saxon und Anne Savage erinnern sich in rekonstruierten Studiolandschaften an die Zusammenarbeit mit Ulmer, usf. Zu sehen Sonntag, 23.05 Uhr, ORF 2. (irr/DER STANDARD; Printausgabe, 13./14.11.2004)