Wien - Die Österreichische Post hat die wirtschaftliche Überprüfung der Standorte des Filialnetzes abgeschlossen. Das teilte das Unternehmen am Samstag in einer Aussendung mit. Erste Ergebnisse dieser Überprüfung hätten ergeben, dass 20 bis 25 Prozent der derzeit 1.640 Postfilialen bedingt durch zu geringe Kundennachfrage stark defizitär seien.

Grund für die Überprüfung war laut Post, "dass das Geschäftsfeld Filialnetz bis zum Jahr 2007 Einsparungen in der Höhe von 22,7 Millionen Euro erzielen muss, um auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung mit Postgeschäftsstellen aufrechterhalten zu können."

Kundenströme

Die Verlagerung der Kundenströme entspreche nicht mehr der Aufteilung des jetzigen Postnetzes. Immer mehr Pendler erledigten ihre "Postgeschäfte" nicht mehr in ihrem Heimatort, sondern in einer Postfiliale in der Nähe ihres Arbeitsplatzes. Dementsprechend müsse die Post ihre Dienste dort anbieten, wo der Kunde sie haben möchte und diese Standorte auch entsprechend stärken.

Der nun gestartete Dialogprozess umfasse unter anderem die Landespolitik, die Mitarbeiter der Post und die Gemeinden. Gespräche mit Gemeinden erfolgten unter strenger Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben, teilte die Post mit. "Nach Abschluss der wirtschaftlichen Berechnungen beginnt die standardisierte Vorgangsweise mit Gesprächen mit den Mitarbeitern der Post, den Bürgermeistern und dem Handel vor Ort." Diese Vorgangsweise schreibe die Post-Universaldienstverordnung vor.

"Absicherung eines zukünftigen Filialnetzes"

Für diese stark defizitären Filialen besteht aus Sicht des Unternehmens "im Sinne der Absicherung eines zukünftigen Filialnetzes der Post akuter Handlungsbedarf. Das Setzen von Maßnahmen aus wirtschaftlichen Gründen ist unbedingt erforderlich." Neben der Änderung der Öffnungszeiten, dem Einsatz von Post-Partnern, Post-Servicestellen und Landzusteller, der Postsendungen auch entgegennimmt und ein Kernangebot bei Finanzdienstleistungen der P.S.K. anbietet, sei auch eine Zusammenlegung bzw. eine Substitution von Standorten möglich. "Sämtliche zu setzende Maßnahmen erfolgen ohne Kündigungen von Mitarbeitern und unter Einhaltung aller Bestimmungen der Post-Universaldienstverordnung. In keinem Fall werden Standorte ersatzlos aufgelassen", heißt es.

Sämtliche notwendigen Maßnahmen zu dieser Neuordnung des Filialnetzes sollen bis Juni 2005 abgeschlossen sein, teilte das Unternehmen mit. (APA)