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Das iranische Atomkraftwerk in Bushehr, das mit russishcer Hilfe erbaut wird, soll 2006 in Betrieb gehen.

Foto: Reuters
Teheran - Ein Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) ist im Iran zu weiteren Inspektionen von Nuklearanlagen eingetroffen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur IRNA am Samstag meldete, nahmen die vier Inspektoren umgehend die Arbeit auf. Sie wollen bis zum 23. November im Iran bleiben. In den vergangenen zwei Jahren hätten insgesamt mehr als 50 IAEO-Teams das Land zur Überprüfung von Atomanlagen besucht.

Die IAEO hat die Regierung in Teheran aufgefordert, ihr umstrittenes Programm zur Produktion von angreichertem Uran einzustellen, dass auch zum Bau der Atombombe benutzt werden kann. Besonders die USA befürchten, dass der Iran die Herstellung von Atomwaffen verfolgt. Der Iran hat dagegen stets betont, sein Programm diene lediglich der zivilen Nutzung der Atomenergie.

"Es gibt nichts weiter, was der Iran tun könnte""

Ungeachtet der jüngsten pessimistischen Kommentare europäischer Diplomaten glaubt der Iran an ein baldiges Abschluss der Verhandlungen über sein Atomprogramm. "Wir haben ihnen unsere endgültige Antwort gegeben und wir warten auf ihre endgültige Antwort. Wir hoffen, dass wir gut über diese Phase hinwegkommen", sagte der iranische Außenminister Kamal Kharrazi am Samstag im iranischen Fernsehen. "Die meisten Fragen wurden beantwortet. Es gibt nichts weiter, was der Iran tun könnte", ergänzte der Politiker in Kairo, wo er am Freitag an der Beisetzung von Yasser Arafat teilgenommen hatte.

Aus diplomatischen Kreisen in Wien, dem Sitz der Internationalen Atomenergieorganisation IAEO, verlautete am Freitag, der Iran habe einen inakzeptablen Vorschlag vorgelegt. Teheran bestehe darauf, Uran in ein Vorprodukt von Uran-Hexafluorid zu verarbeiten; das Gas Uran-Hexafluorid kann in Zentrifugen zu waffenfähigem Material weiter angereichert werden. Da beide Seiten noch verhandelten, verschob die IAEO die Veröffentlichung eines internen Berichts über den Iran.

Europäer bieten Leichtwasserreaktor an

Im vergangenen Monat boten die Europäer dem Iran ein Abkommen an, in dessen Rahmen auch ein Leichtwasserreaktor geliefert werden soll, falls der Iran sämtliche Aktivitäten zur Anreicherung von Uran aufgibt. Falls nicht, würden die Europäer die USA dabei unterstützen, den Fall vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen. (APA/dpa)